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Freyer: Und den Meister mache ich jetzt auch noch

Von Maria Barsi 16.12.2004, 18:27

Reuden/MZ. - Freyers Ausbildungsbetrieb ist die Reudener Bauunternehmung Geßner, dessen Betriebsleiter Zitzmann ist. Und geschenkt habe er dem jungen Freyer, dessen Vater Hartmut viele Jahre lang als Maurer bei Geßners arbeitete, überhaupt nichts. Zwar stimmte anfangs dessen Einstellung "nicht so", aber er habe sich positiv entwickelt. "Das ist mal einer, der die Lehrzeit genutzt hat, um beruflich voran zu kommen", betont Zitzmann, der in der Prüfungskommission war, als Zeitz noch eine Innung hatte.

Danny Freyer steht daneben und amüsiert sich über das Lob, mit dem ihn Zitzmann ganz gewiss auch nicht alle Tage verwöhnt. "Stimmt schon, in der Schule waren die Leistungen nicht so gut. Sagen wir mal so: Ich war nicht gerade die Freude meiner Lehrer", sagt der Zwanzigjährige und wirft einen schrägen Blick zum Chef. Und gelegentlich sei er wohl auch nicht die Freude seines Vaters gewesen, wenn er mit der Clique bis in die Nacht hinein auf dem "diska"-Parkplatz stand und am Morgen nicht aus dem Bett kam. Das ist jetzt natürlich ganz anders. Zur Auszeichnungsveranstaltung für die besten Jung-Gesellen Sachsen-Anhalts mit Wirtschaftsminister Dr. Horst Rehberger in Bernburg (die MZ berichtete) war nicht nur Konrad Zitzmann mit eingeladen, sondern auch Kornelia und Hartmut Freyer. Und dass sie nun stolz auf ihn sind, lässt den Draschwitzer nicht kalt. Auch beim Bundeswettbewerb musste gemauert werden und der Schwerpunkt lag auf dem optischen Eindruck. "Kunstmauern", wirft Zitzmann ironisch ein. Freyer steht mehr auf "ordentliches" Mauern und macht alles,was anfällt zwischen mauern, putzen, Betonarbeiten und Putz abhacken. Mit Frank Kleine und dem 27-jährigen Altenburger Nico John arbeitet er sozusagen in einer Jugendbrigade und bekommt da auch weiterhin keine Sonderbehandlung. John kennt ihn seit dem 1. Lehrjahr. "Am Anfang, wie gesagt. . . . aber jetzt passt das. Und wenn er ausflippen sollte, dann kriegen wir ihn wieder auf den Boden."

Wenn Danny Freyer jetzt aber in der Tages- oder Abendschule seinen Meister machen will, dann hat er die Unterstützung vom Lehrbetrieb und von den Kollegen. "Und das mache ich" sagt Freyer, denn die Förderung des Meisterlehrgangs, das ist der Preis, den das Land Sachsen-Anhalt dem Jung-Gesellen für sein gutes Lehrergebnis zuerkannt hat.