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Freiwillige Feuerwehr Bad Bibra Freiwillige Feuerwehr Bad Bibra: Wehrleiter sprach alle Sorgen und Probleme an

Von Gudrun Schröder 13.01.2002, 17:40

Bad Bibra. - Kritisch ging es zur Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr in Bad Bibra am Freitagabend zu. Wehrleiter Frank Weber nahm kein Blatt vor den Mund und sprach die Probleme in seinem Bericht an. Kopfzerbrechen würde vor allem das fehlende Personal bereiten. Immer mehr Feuerwehrmänner würden wegen Arbeit die Stadt verlassen, andere sind beim Bund oder auf Montage. So wären zu Einsätzen nur drei bis fünf Leute anwesend und davon zwei Frauen. Der Wehrleiter allein könne das Problem nicht lösen. Er sei die ganze Woche auf Montage. Hier sei von städtischer Seite Hilfe notwendig, sagte Weber. Die Ausbildung sei von wöchentlich auf 14-tägig verkürzt worden, da dem Wehrleiter die Zeit fehle. Doch auch dann wären nur fünf bis sieben Leute anwesend. Negativ, so sprach der Wehrleiter, sei die Besetzung des Tanklöschfahrzeuges (TLF) mit Einsatzfahrern. Es sei vorgekommen, dass das TLF nicht ausrücken konnte, da kein Fahrer vorhanden war. Dazu komme, dass sich zu wenig Wehrleute mit der Pumpe des TLF vertraut gemacht haben. Die Handhabung der Pumpe sei wichtig, da ein Fahrer eher vorhanden sei als ein Maschinist. Die Bad Bibraer Wehr sei bestrebt, Einsatzfahrer mit der nötigen Fahrerlaubnis aus den Reihen der Feuerwehr Steinbach auszubilden. Doch mehrmals sei keiner der Männer zur Ausbildung erschienen. Der Wehrleiter schlug vor, dass hier der Bürgermeister tätig werden müsse. Vielleicht sei es möglich, Unterstützung beim Erwerb des Lkw-Führerscheines zu geben. Das Ziel, Übungen mit den Wehren der Ortsteile durchzuführen, sei nicht erreicht worden. Die Anweisungen des Stadtwehrleiters würden oft von den Ortswehrleitern ignoriert.

Doch auch eine ganze Reihe positiver Aussagen über die Feuerwehr konnte der Wehrleiter machen. Er sprach über die Einsätze im vergangenem Jahr und lobte die Einsatzbereitschaft und Schnelligkeit der betreffenden Feuerwehrleute. So wurde die Feuerwehr zum Beseitigen von Ölspuren, bei einem schweren Verkehrsunfall, zur Beräumung der Straßen von Bäumen oder zu einem Unfall in der Bäckerei angefordert. Besonders hervor hob Weber die Teilnahme an Lehrgängen, wo er lobend Enrico Hoppe erwähnte, der den Jugendwart und den Wehrleiter unterstützt. Gut besucht wären die Ausbildungsstunden der Jugendfeuerwehr. Die Jugendarbeit könne nicht hoch genug eingestuft werden. Auch in diesem Jahr soll die 14-tägige Ausbildung beibehalten werden. Ein Erste-Hilfe-Lehrgang mit den Johannitern sei geplant und die Jugendfeuerwehr soll neue Bekleidung erhalten. Für die Feuerwehreinsätze müsse ein Turbostrahlrohr und ein Airbagschutz gekauft werden. Angesprochen wurde das Parken vor dem Feuerwehrhaus sowie die undichten Tore und die defekte Heizung des Gebäudes.

Der anwesende Bürgermeister Thomas Tischner versprach, sich mehr um die Wehr zu kümmern. So soll der einzustellende Mitarbeiter für den Bauhof Interesse für die Feuerwehr mitbringen und diese aktiv unterstützen. Tischner wolle auf eine bessere Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Steinbach Einfluss nehmen. Er hoffe, dass vom Land Fördermittel für ein neues Gerätehaus genehmigt werden. Wie die Bad Bibraer Wehrleute sagten, wären sie mit einer notwendigen Sanierung am jetzigen Feuerwehrgebäude schon zufrieden.