Flüchtlinge in ZeitzFlüchtlinge in Zeitz: Endlich ein Leben ohne Angst
Zeitz - Es ging über das Mittelmeer, vorbei an der Türkei und dann nach Griechenland. Später über Mazedonien und Kroatien irgendwie nach Deutschland. Über ihre etwa zweiwöchige Flucht aus Syrien sagt Maya Salh (30), es sei ein Horrortrip gewesen. Und auch wenn sie ihre Heimat vermisse, schmerze es, an sie zu denken. Maya Salh krempelt den linken Ärmel ihres Pullovers hoch und zeigt zwei Narben. Spuren eines Durchschusses, den sie in Aleppo erlitten habe. Einen Augenblick später nimmt sie ihre Tochter Naya in den Arm und streicht ihr über den Kopf. Maya Salh sei froh, nun in Deutschland zu sein, in einem Land, das ihr und ihrer Tochter Sicherheit ...
Es ging über das Mittelmeer, vorbei an der Türkei und dann nach Griechenland. Später über Mazedonien und Kroatien irgendwie nach Deutschland. Über ihre etwa zweiwöchige Flucht aus Syrien sagt Maya Salh (30), es sei ein Horrortrip gewesen. Und auch wenn sie ihre Heimat vermisse, schmerze es, an sie zu denken. Maya Salh krempelt den linken Ärmel ihres Pullovers hoch und zeigt zwei Narben. Spuren eines Durchschusses, den sie in Aleppo erlitten habe. Einen Augenblick später nimmt sie ihre Tochter Naya in den Arm und streicht ihr über den Kopf. Maya Salh sei froh, nun in Deutschland zu sein, in einem Land, das ihr und ihrer Tochter Sicherheit biete.
Bis zu 72 Betten für Flüchtlinge
Seit Donnerstag ist sie in einem Haus in der Donaliesstraße zu Hause, wie lange, weiß sie nicht. Sie ist eine von 34 Flüchtlingen, zunächst war von 60 die Rede, die derzeit in dem Haus gegenüber der alten Fabrikantenvilla untergebracht sind. Sie stammen alle aus Syrien. Und es sind vor allem Familien, Paare mit und ohne Kinder, wie Kreisdezernentin Angelika Renner sagt. Sie alle sind im November, Dezember des vergangenen Jahres nach Deutschland gekommen und waren zuletzt in Jugendherbergen in Naumburg und Nebra untergebracht, die als Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes dienen.
Nun hat der Burgenlandkreis die Unterbringung dieser Flüchtlinge übernommen und sich in das Haus Donaliesstraße 15 eingemietet, das von der Bildungs-, Vermittlungs-, Unternehmensberatungs GmbH (BVU) betreut wird. Insgesamt können hier bis zu 72 Flüchtlinge untergebracht werden. Die Zimmer sind spartanisch eingerichtet, die Bäder und Küchen zweckmäßig, die Wände weiß. Gemütlichkeit sieht anders aus. Dennoch, Mohammad Alnouri (20) und seine Frau Nawar (19) sagen, dass sie sich wohlfühlen. Es sei gut, in Deutschland zu sein und den Krieg hinter sich gelassen zu haben. In seiner Heimat, in Syrien, habe er nicht mehr leben können, er habe Angst um sich und seine Familie gehabt, sagt Alnouri. Hier in Deutschland bewundere er den hohen Komfort und er sei froh über das Gefühl der Sicherheit.
Nachfrage an Sprach-Helfer und Spenden
Alnouri und die anderen Flüchtlinge befinden sich derzeit in der Eingewöhnungsphase. BVU-Sozialarbeiter Edgar Klöden hat da alle Hände voll zu tun. Es geht darum, den Neuankömmlingen die Grundregeln im Haus zu erklären, zum Beispiel wie man Müll trennt, wie die Waschmaschinen zu bedienen sind. Des Weiteren geht es darum, ihnen Wege zu erklären, zum Einkauf, zum Arzt, zum Bahnhof ... Helfer, die die Integration der Flüchtlinge unterstützen möchten, sind gern gesehen. Englische oder gar arabische Sprachkenntnisse seien dabei angebracht. Und wer sonst helfen wolle, der könne dies zum Beispiel mit Bettwäsche, Handtüchern oder Spielsachen tun. Auch über einen Flachbildfernseher für den Gemeinschaftsraum würde man sich freuen. (mz)