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Flanierende Zirkus-Elefanten in Zeitz Flanierende Zirkus-Elefanten in Zeitz: Spaziergang oder ausgebüxt?

Von claudia petasch 03.12.2013, 19:55
Die Elefanten des Zirkusses Afrika, der in der Schaedestraße Winterquartier bezogen hat, stehen tagsüber in einem Freigehege.
Die Elefanten des Zirkusses Afrika, der in der Schaedestraße Winterquartier bezogen hat, stehen tagsüber in einem Freigehege. h. Krimmer Lizenz

zeitz/MZ - Sind die Elefanten des Zirkus Afrika, der in der Zeitzer Schaedestraße sein Winterquartier bezogen hat, am Montagnachmittag ausgerissen? Oder ist Zirkusdirektor Hardy Weisheit mit ihnen spazieren gegangen? Weisheit, der Dienstagnachmittag bereit war, sich gegenüber der Zeitung zu äußern, sagte: „Ich bedauere den Vorfall und möchte mich bei allen entschuldigen.“ Er sei mit den drei Elefantenkühen spazieren gewesen und dabei habe sich eine der Dickhäuter-Damen an der Laterne gerieben. Das mache sie gern und bisher haben das alle Masten unbeschadet überstanden, so Weisheit. Doch dieses Mal gab der Mast nach und knickte um.

Augenzeugen, die die MZ am Dienstag antraf, sagen hingegen, dass sie keinen Tierpfleger oder Zirkusangehörigen am Montag gesehen haben. Für sie machte es den Eindruck als seien die Tiere ausgebüxt. „Wir haben dann schnell das Tor zugemacht und die Polizei angerufen“, sagt ein Mann, der in der Schaedestraße arbeitet. Und nicht nur eine Laterne haben die Tiere beschädigt. Als erstes haben sie ein Metall verbogen, dann einen Stromkasten umgetreten.

"Elefanten sind öfters allein hier unterwegs"

Allerdings, so sagt der Augenzeuge, haben die Tiere auf ihn keinen aggressivem Eindruck gemacht. „Letzte Woche waren die schon mal hier unterwegs, allein“, sagte der Mann und zeigte ein Foto, auf dem eine der Elefantendamen neben einem geparkten Fahrzeug in der Schaedestraße stand. Der Mann macht sich nun Sorgen, weil durch die Schlippe, in denen die Elefanten standen und in der auch Elefanten-Kot zu finden ist, Schüler zur Grundschule auf dem Schlagstück gehen.

Auch Volkmar Gräfe hatte Montag den Vorfall gesehen: „Ein Elefant ist mit einem Bein auf den Stromkasten drauf.“ Er habe keinen Menschen in der Nähe der Tiere gesehen. Auf ihn machte es ebenfalls den Eindruck, die Tiere seien allein unterwegs. Mieter, die auf dem Grundstück, auf dem der Zirkus gastiert, Hallen nutzen, gaben gegenüber der MZ an, dass es mit dem Zirkus bisher keine Probleme gab. Sie sagen, dass sie die Tiere bisher nie haben allein laufen sehen. Auch Zirkusdirektor Weisheit sagte: „Die Tiere sind nicht allein gewesen. Ich war mit ihnen spazieren.“ Und Peter Wieland, der Sattler für den Zirkus ist, sagte: „Ich kenne nicht einen Hund, der so gut hört, wie seine Elefanten.“

Behörden waren mit Unterkunft zufrieden

Unterdessen waren am Dienstag das Zeitzer Ordnungsamt und das Veterinäramt des Burgenlandkreises auf dem Gelände und haben sich ein Bild von der Unterbringung der Tiere gemacht. Die Behörden hatten nichts zu beanstanden. „Wir haben es ordentlich vorgefunden“, so Ilona Röhming vom Fachbereich Recht und Ordnung der Stadt. Amtstierärztin Andrea Krüger bestätigte dies. Sie sagte aber, dass die Tiere am Montag ausgerissen seien.

„Der erste Eindruck ist, dass wir an den Tieren, am Pflegezustand, an der Ernährung, am Auslauf nichts zu bemängeln haben“, so Krüger. Das Amt habe den gesamten Tierbestand in Augenschein genommen. Einzige Auflage, die der Zirkus bekommen hat, ist, dafür zu sorgen, das so geheizt wird, dass die Elefanten in der Halle bei mindestens 15 Grad stehen. „Das werden wir prüfen und Temperaturlogger aufstellen“, so Krüger. Die zeichnen die Temperatur auf. Zudem wollen beide Ämter das Quartier im Auge behalten, so wie sie es bei anderen Zirkussen auch handhaben.

Zirkusdirektor Hardy Weisheit zeigte gestern seine Tiere.
Zirkusdirektor Hardy Weisheit zeigte gestern seine Tiere.
h. Krimmer Lizenz
Ein Elektrozaun soll verhindern, dass Tiere ausbüxen. Das Ordnungsamt Zeitz und das Veterinäramt des Kreises haben nichts auszusetzen.
Ein Elektrozaun soll verhindern, dass Tiere ausbüxen. Das Ordnungsamt Zeitz und das Veterinäramt des Kreises haben nichts auszusetzen.
h. Krimmer Lizenz