Ferienjob ist wie ein Lotto-Gewinn
Zeitz/MZ. - Doch derartige Jobs zählen in der Region zur Mangelware. Das ergab eine Recherche der Zeitzer Zeitung.
"Angebote für Ferienarbeit gibt es bei uns nicht", lautet die Antwort aus der Personalabteilung vom Kaufland-Einkaufszentrum in Zeitz. Das Unternehmen greift lediglich bei Inventuren auf Studenten und Schüler zurück. Fehlanzeige auch bei Südzucker. Seit der Wende klopfen Schüler und Studenten auf der Suche nach Ferienarbeit bei dem Betrieb umsonst an. Nur Praktikumsplätze werden bei Südzucker vergeben.
Einen Lichtschimmer gibt es bei der Kastell-GmbH. In dem Unternehmen der Schwörer-Gruppe mit Sitz im Gewerbegebiet Heidegrund jobbten vor kurzem noch zwei Schüler. "Sie strichen unter anderem Gitterboxen und säuberten Verschalungen", sagt Produktionsleiter Wolfgang Lange. Die meisten Schüler, die hier anfragen, sind schon länger mit dabei.
Bei Sinnack Backspezialitäten im Gewerbegebiet Droßdorf helfen den Sommer über sechs Studenten mit aus. Bedingt durch den Schichtbetrieb werden nur Jugendliche ab 18 Jahre beschäftigt. "Sie kommen unter anderem beim Brötcheneinpacken und beim Palettieren zum Einsatz", spricht Betriebsleiter Ulrich Siebert über die Ferienjobs, die hier allerdings mit dem Ausscheiden der derzeitigen Studenten auslaufen sollen.
Carolin Röhler aus Zeitz gehört zu den Glückspilzen. Die 18-jährige Gymnasiastin erkundigte sich in der Nord-Apotheke nach einem Ferienjob. Inhaberin Ursula Marschlich konnte zu jenem Zeitpunkt eine helfende Hand gebrauchen. Eine Woche brachte sich die angehende Abiturientin mit ein. Sie kam bei Hilfsarbeiten zum Einsatz, durfte unter Aufsicht Waren annehmen, auspreisen und wegpacken. Auch Botengänge zählten mit zu ihrer Arbeit. Frau Marschlich hat bisher nur positive Erfahrungen mit Ferienhelfern gemacht, die mindestens 16 Jahre sein müssen, wenn sie einen solchen Job möchten. "Sie machen ihre Arbeit gut und kommen gern", lobt sie.