Fehlender Betriebsrat und Kurzarbeit Fehlender Betriebsrat und Kurzarbeit: Gewerkschaft informiert im Chemiepark Zeitz

Alttröglitz - Mit einem Informationsstand macht die Industriegewerkschaft Bau, Chemie und Energie (IG BCE) am Mittwoch, dem 19. August und am Donnerstag, dem 20. August in der Zeit von 13 bis 16.30 Uhr vor dem Hyzet-Klubhaus in Alttröglitz Station. „Im Chemie- und Industriepark Zeitz gibt es einige Betriebe, die noch keinen Betriebsrat und keine Anbindung an uns als Gewerkschaft haben“, teilt Florian Hüfner, Gewerkschaftssekretär aus Leipzig, mit.
Im Industriepark hängen Plakate, die für diese Aktion werben. „An unserem Stand wollen wir interessierte Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen über ihre Rechte informieren“, so Hüfner weiter. Denn zwei Firmen im Chemiepark haben Kurzarbeit angemeldet. Und im Chemiepark habe leider nur eine Minderheit der Betriebe einen Betriebsrat und unterliege einem Tarifvertrag.
Plakate und die zentralen Infoständen als erster Schritt
„Unser Ziel ist es, in diesem Jahr mit Aktionen vor Ort die Kolleginnen und Kollegen in den entsprechenden Betrieben zu erreichen. Aufgrund von Corona hat sich hier der Zeitplan verschoben, so dass die Plakate und die zentralen Infoständen jetzt der erste Schritt sind“, so Hüfner. Nach den Sommerferien will die Gewerkschaft auch vor Betrieben Flagge zeigen.
Zuletzt war die Gewerkschaft kurz vor der Corona-Krise vor den Toren der Firma Interstarch im Chemie- und Industriepark aktiv. Mit diesem Unternehmen habe die Gewerkschaft seit März 2019 Tarifverhandlungen geführt und mit einem Mitglied des Aufsichtsrates gesprochen. Im Februar erhielt die Gewerkschaft ein anwaltliches Schreiben, dass Interstarch keine Verhandlungen mehr führen wolle, sagte Gewerkschaftssprecher Hüfner damals.
Geplante Aktionen fielen bislang der Corona-Pandemie zum Opfer
Interstarch beendete die Tarifverhandlungen damals nach monatelangen Beratungen. Mehr als 100 Beschäftigte gibt es bei dieser Firma im Chemiepark, die Eigentümer kommen aus der Ukraine. Geplante Aktionen fielen bislang der Corona-Pandemie zum Opfer.
Im Chemie- und Industriepark gibt es aktuell 15 Firmen mit rund 600 Beschäftigten, die unter anderem Adipinsäure, Basisöle, Weizenstärke, Spezialwachse und -leime herstellen. Weitere 400 Mitarbeiter sind in den Bereichen Energieerzeugung, industrienahe Dienstleistungen, Forschung und Entwicklung tätig. (mz)