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Europaschau in Leipzig fest im Blick

Von Klaus-Dieter Kunick 12.10.2006, 16:55

Zettweil/MZ. - Dass Erik Mücke aus Zettweil sich den Englischen Schecken widmet, hat er seiner Tochter Silke zu verdanken. Als Kind begann sie mit der Zucht dieser Tiere. Und irgendwie muss sich wohl ihr Vater ebenfalls zu diesen Kaninchen hingezogen gefühlt haben, denn fortan befasste er sich gleichfalls mit der Rasse. Mittlerweile hat die inzwischen 43-Jährige keine Schecken mehr. Aber ist ihr Vater verhindert, übernimmt sie die Pflege der Tiere. "Dann weiß ich, dass die Kaninchen in guter Obhut sind", sagt Mücke.

Die Erfolge, die der 66-Jährige im Laufe der Zeit erreichte, gehen natürlich auf sein Konto. Pokale, Medaillen und Urkunden häufen sich. "Wenn die jemand sieht, denkt der noch, ich handle damit", ergänzt der Senior schmunzelnd. Ob bei der 1. Internationalen Scheckenschau in Tirol, bei einer Ausstellung in Frankreich oder den bundesweiten Schauen - stets hagelt es Preise. Landesverbandsmeister von Sachsen-Anhalt ist er sowieso.

Nach der Lehre zum Steinmetz verschlug es Mücke unter anderem nach Halle, später nach Bergen, wo er jahrelang lebte, seine Frau kennen lernte und wo die drei Mädchen Silke, Birte und Anke geboren wurden. 1970 kam er zurück ins heimatliche Zettweil und erwarb ein Haus am Rande des kleinen Ortes. 1893 soll an der Stelle eine Ziegelei ihre Pforten geschlossen haben. Nur Ältere aus dem Dorf würden diese vom Erzählen her noch kennen. Da er schon in seiner Kindheit mit Tieren umgegangen sei, stand für Mücke eigentlich immer fest, dass er sich später im Alter welche anschafft. Und so kam es auch. War es zunächst die Rassegeflügelzucht, die ihn fesselte, kamen irgendwann die Kaninchen hinzu. Von Franz Fehr, einem alten erfahrenen Züchter, habe er viel gelernt.

Die Zucht der Englischen Schecken sei schwierig, meint Mücke. Etwa 25 Prozent der Nachkommen seien schwarz oder blau, einige sogar weiß, die ein eingeschränktes Immunsystem hätten und von daher recht anfällig seien. Nur zirka die Hälfte der Nachkommen seien Schecken, die für die Zucht taugen. "Für Neueinsteiger kann ich diese Rasse nicht unbedingt empfehlen", so der Züchter. Zu groß seien die Rückschläge, die derjenige hinnehmen müsse. Man brauche einen langen Atem, um Erfolge zu erzielen. Erfahrung sei wichtig, aber auch das Glück müsse einem zur Seite stehen. "Es gibt für jede Rasse einen Standard. Und so will natürlich jeder Züchter dem so nahe wie möglich kommen", so Mücke. Das sei für alle der Reiz, sich diesem Hobby zu widmen. Von 100 möglichen Punkten, die noch nie jemand geschafft habe, könne er bisher auf 97,5 Punkte verweisen. Der nächste Höhepunkt ist die Europaschau in Leipzig. "Wenn ich dort Europameister werde, höre ich mit der Zucht auf", ergänzt er. Denn dann sei alles erreicht, mehr gehe nicht.