Elsterkröpfer bläst sich gekonnt auf

Gleina/MZ. - In der Halle der Hopfenanlage Gleina krähten am Wochenende die Hähne auf der Rassegeflügelausstellung um die Wette. Und wer genau hinhörte, dem blieb auch das Gurren der Tauben nicht verborgen. Nur nach Enten hielten Besucher vergeblich Ausschau.

"Wegen der Vogelgrippe machen sich für die Enten zusätzliche Papiere und Atteste vom Arzt erforderlich. Das schreckte viele Aussteller ab", erklärte Ausstellungsleiter Dietmar Mohr. Die Vogelgrippe wirkte sich auch auf den Verkauf der Tiere aus. So konnten auf der Ausstellung zwar Tauben die Besitzer wechseln, Hühner aber nicht. "Für die wird ein amtliches Schreiben vom Tierarzt benötigt", sagte Mohr. Der müsste quasi an der Tür stehen und die Tiere vor dem Verkauf untersuchen. Weil das mit Kosten verbunden ist, hatten die Veranstalter davon Abstand genommen. So wurden die Hühner nur zur Schau gestellt.

Sieben Ausstellungstiere erhielten mit dem Prädikat "vorzüglich" von den Zuchtrichtern die höchste Note. Darunter auch die Taube der Rasse Elsterkröpfer, blau von Rainer Burkhardt. "Die Herzzeichnung muss stimmen. Und das Tier sollte aufrecht stehen", beschrieb der versierte Züchter, worauf es bei der Bewertung ankommt. Aber vor allem müsse die Taube gekonnt das Blaswerk in Szene setzen können. Burkhardts Spitzentier blies schon nach einem knappen "ho, ho ho" wie auf Befehl Luft in den Kropf und zeigte, das sie ihr Handwerk beherrscht. Der Züchter vom Kleintierzuchtverein "Fortuna" Tröglitz hängt an seinen Tieren und lässt keine Ausstellung aus. So war er am Wochenende nicht nur in Gleina sondern mit zehn Tieren auch zur Hauptsonderschau von Deutschland in Fulda präsent. Sieben erhielten einen Preis. Für drei gab es von den Zuchtrichtern die Note "hervorragend". In zwei Wochen ist Burkhardt in Nürnberg mit dabei, wenn der deutsche Meister unter den Rassetauben ausgetragen wird. Auch die Europaschau in Leipzig lässt sich der Züchter nicht nehmen.