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Elsteraue Elsteraue: Gemeinde will Lagerbaracken kaufen

Von claudia petasch 17.07.2013, 12:39

rehmsdorf/MZ - Die Gemeinde Elsteraue steht kurz davor, die Lagerbaracken des ehemaligen KZ-Außenlagers Wille in Rehmsdorf zu kaufen. Ein Kaufvertrag liegt im Entwurf vor, sagte der Bürgermeister der Elsteraue, Manfred Meißner (parteilos) bei einem Besuch der Dauerausstellung zur Lagergeschichte in der Heimatstube des Ortes. Dort war Kai Langer, Stiftungsdirektor der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt zu Gast. Er wollte sich über die Arbeit von Lothar Czoßek informieren, der sich seit mehr als 40 Jahren ehrenamtlich um die Aufarbeitung der Lagergeschichte kümmert.

Von dem einstigen Lagerkomplex stehen noch zwei Baracken, die derzeit aber nicht im Besitz der Gemeinde sind. Ziel ist es, so Meißner, die Objekte noch in diesem Jahr zu kaufen und eine Erstsicherung vorzunehmen. Im kommenden Jahr würde die Gemeinde versuchen, Fördermittel zu beantragen, um einen großen Garagenkomplex, der auf dem Gelände steht, abzureißen. Der gehört der Kommune, wird aber nicht mehr genutzt. Langfristiges Ziel soll es sein, den Lagerkomplex zu einer Gedenkstätte auszubauen und auch das Umfeld herzurichten, so dass es gepflegt aussieht.

Alles so authentisch wie möglich, wenn es nach Lothar Czoßek geht. Denn nur so würden die Besucher einen Eindruck bekommen, unter welchen Bedingungen Häftlinge in der NS-Zeit dort hausen mussten. Von großartigen Modernisierungen der Baracken oder dem Herrichten von Veranstaltungsräumen in den Objekten - so wie es in einem Konzept aus dem Jahr 2010 angedacht ist - hält er nichts.