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Ein gelber Käse rollt im Autohaus

Von Florin Kautz 27.03.2007, 16:04

Zeitz/MZ. - Direkt vor dem Publikum steht er, in sportlichem Gelb, ohne Verdeck und mit einem Sportlenkrad ausgerüstet. Der kleine Wagen protzt mit null Gramm Kohlendioxyd-Ausstoß und wurde von Kindern des Kreativitätszentrums Zeitz entwickelt. Die Rede ist von einer Seifenkiste mit Pfiff. "Den Käse" tauften ihn die Kinder des Projekt-Teams Automobilindustrie und Automobiltechnik. Die Kiste, die am vergangenen Freitagabend im Zeitzer Autohaus Baumann gezeigt wurde, ist das Endprodukt des Projektes. Die Freude um das kleine Fahrzeug ist berechtigt, denn es steckt viel Arbeit darin.

Das Kreativitätszentrum, das sein Domizil im Albrecht'schen Palais in der Badstubenvorstadt hat, präsentierte mit seinem Automobilmodul eines von vielen weiteren Projekten und erfreute damit die 30 anwesenden Gäste. Die Jugendlichen Maximilian Zietz (13), Marcus Haffner (13) und Tino Thieme (13) freuten sich auch, denn sie waren maßgeblich an der Herstellung des "Käse" beteiligt und erstellten Zeichnungen, entwickelten die Lenkung und fertigten die Teile an.

Sinn des Projekts sei es unter anderem gewesen, betriebliche Vorgänge und Arbeitsabläufe kennen zu lernen und zu durchleben, erklärte Volkmar Reinschmid, der Geschäftsführer des Kreativitätszentrums. In einer kurzen Rede zur Präsentation und Danksagung fasste er zusammen: "Man muss Jugendliche an die Bedingungen der Wirtschaft heranführen." Klar also, dass auch betriebs- und volkswirtschaftliche Faktoren, die ein Unternehmen beachten muss, ihren Platz im Projekt fanden. Je eher die nächste Generation sich mit den aktuellen Gegebenheiten vereinbaren kann, desto besser werden sie später damit zurecht kommen, ist der Grundtenor dieses Projektes.

Während die Seifenkiste durch die neu eingerichtete Verkaufshalle des Autohauses geschoben wurde, präsentierten andere Gruppen ihre vorbereiteten Projekte. Dazu gehört zum Beispiel ein Recycling-Auto, das nur aus "schon mal da gewesenen" Materialien besteht. Die Erklärungen dazu sollten zugleich einen Protest gegen die Wegwerfgesellschaft darstellen und wollten zeigen, dass noch viel zu machen sei. Spannend wurde es auch bei dem Team um Benjamin Kühne (11). Die Kinder hatten auf Grundlage einer Karte der Länder Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt ein Frage-Antwort-Spiel entwickelt. Hier gilt es, mit selbst gebauten Fahrzeugen über die Spielfelder zu hüpfen, zu würfeln, richtig zu antworten und mit etwas Glück auch noch zu gewinnen.

Zwischendurch wurde die Veranstaltung mit musikalischen Einlagen der Kinder bereichert und jeder, der nicht in den Genuss kam, mit dem "Käse" eine Runde zu drehen, konnte sich immer noch am großen kalten Büfett erfreuen.