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Ehemaliges Hupfer-Piano-Werk Ehemaliges Hupfer-Piano-Werk in Zeitz: Vom Klavier zur Küche

Von Angelika Andräs 14.05.2016, 10:00
Seit zehn Jahren hält sich Mario Eckold mit seinem Angebot in der Zeitzer Liebknechtstraße und hat immer wieder erweitert.
Seit zehn Jahren hält sich Mario Eckold mit seinem Angebot in der Zeitzer Liebknechtstraße und hat immer wieder erweitert. Hartmut Krimmer

Zeitz - Klaviere werden in der Liebknechtstraße 26/27 in Zeitz schon viele Jahre nicht mehr produziert. Ein Möbelhaus, das in die stehengebliebenen Produktionsräume der weltberühmten Firma Hupfer eingezogen war, ging in die Insolvenz. Dennoch wird in dem Objekt weiter „produziert“: Wo einst heute noch geschätzte und gehegte Pianos gebaut wurden, baut Mario Eckold heute Küchen. Er montiert sie, passt sie genau an, liefert die Elektrogroßgeräte dazu, schließt auch die an, denn sein Küchenstudio bietet einen ebenfalls geschätzten Rundumservice. Und das seit zehn Jahren.

Begonnen hat alles eigentlich schon vor 15 Jahren in Tröglitz in der Elsteraue. Da gründete Eckold sein eigenes Unternehmen, den Möbelmontagservice. Gearbeitet wurde in Privathaushalten ebenso wie für Möbelhäuser und Baumärkte. Und für Umzugsunternehmen, denn oft mussten Küchen nicht nur wieder aufgebaut, sondern an neue Gegebenheiten angepasst werden. Und das konnte Eckold. Also war der nächste Schritt naheliegend.

Umzüge und Transporte

Er nahm auch Umzüge und Transporte in sein Programm auf. „Das gehört auch heute noch zu unserer Angebotspalette“, erklärt Eckold, „wir machen den kompletten Umzugsservice, mit Möbellift, mit Aufbau, mit Montage. Alles aus einer Hand.“ Stück für Stück und wohlüberlegt baute er sein Unternehmen weiter aus - Haushaltsauflösungen, Tapezieren, Raumausstattung, Fußbodenbeläge verlegen...

Und als vor etwas über zehn Jahren das Objekt in der Liebknechtstraße nach der Insolvenz des MSP-Möbelhauses frei wurde, ersteigerte er es. Und schuf etwas Neues in alten Produktionsräumen. Dabei war und ist sich Mario Eckold sehr wohl bewusst, in welchen geschichtsträchtigen Räumen er jeden Tag arbeitet. Beim Rundgang zeigt er dann auch zur Decke. „Das sind noch die Originalbalken“, erklärt er, „das ganze Objekt zog sich bis zum Wohnhaus von Hupfer in der Hospitalstraße.“ Und die jetzt als Kundenparkplatz genutzte freie Fläche bis zur Straße war ursprünglich auch bebaut.

An- und Verkaufbereich

Wer den An- und Verkaufbereich im Erdgeschoss durchstreift, auch das ein Geschäftsfeld, das Eckold ergänzend zum Komplettservice dazunahm, entdeckt in der Ecke sogar ein Klavier. Natürlich Hupfer. Natürlich unverkäuflich. „Ich interessiere mich sehr für die Geschichte des Klavierbaus in Zeitz. Deshalb ist es etwas Besonderes, dass ich jetzt in diesen Räumen bin.“

Innen hat sich natürlich viel getan seit Hupfers Zeiten. Vor allem im Obergeschoss, wo es ein schickes Küchenstudio gibt. Und zum zehnjährigen Jubiläum wurde das noch einmal umgebaut und ausgebaut und modernisiert. Wenn Eckold davon spricht, ist der Stolz spürbar, denn hier hat er etwas geschafft. Nicht nur, dass er der autorisierte Miele-Händler ist, er verkauft nicht einfach nur Küchen.

Er plant sie mit den Kunden, liefert, baut auf und schließt alle Geräte an. Egal ob Strom oder Sanitär, er verfüge über alle nötigen Zertifikate, sagt er, der Kunde bekomme alles aus einer Hand ohne „Subunternehmen“, was letztendlich auch für die Garantie von Vorteil ist. (mz)

Modernisiert und mit neuem Inhalt: Hier wurden Klaviere gebaut.
Modernisiert und mit neuem Inhalt: Hier wurden Klaviere gebaut.
Hartmut Krimmer
So sah die Produktionsstätte von Hupfer einst aus.
So sah die Produktionsstätte von Hupfer einst aus.
Stadtarchiv