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Dynamo kann kommen Dynamo kann kommen: Was das Zeitzer Stadion beim Jubiläums-Derby den Gästen bietet

Von Matthias Voss 02.09.2019, 15:55
Uwe Richter führt durch das Stadion, in dem nun nichts mehr an das Hochwasser 2013 erinnert.
Uwe Richter führt durch das Stadion, in dem nun nichts mehr an das Hochwasser 2013 erinnert. René weimer

Zeitz - Noch fahren Baugeräte über das Gelände, noch sind Installateure mit Anschlüssen beschäftigt und noch werden Bäume verschnitten. Aber sechs Jahre nach dem Hochwasser an der Weißen Elster strahlt das Ernst-Thälmann-Stadion in Zeitz wieder im neuen Glanz. Denn aktuell werden lediglich noch ein paar Restarbeiten erledigt, sodass der großen Eröffnung am ersten vollen September-Wochenende nichts im Wege steht. Dann erwarten die Kicker des 1. FC Zeitz am Freitag, 6. September, den Zweitligist Dynamo Dresden zum Testspiel im Stadion. Für den darauffolgenden Sonntag hat die Stadt Zeitz einen Tag der offenen Tür mit allerlei Sport- und Showprogrammpunkten organisiert.

Genaue Vorgaben für den Wiederaufbau des Stadions

Rund 14 Millionen Euro hat die Elsterstadt in die „Wiederherstellung“ des Stadions nach dem Hochwasser 2013 investiert. „Von einem Neubau können wir hier nicht sprechen, weil wir aufgrund der Förderrichtlinien aus dem Hochwasser-Aufbauprogramm des Bundes genaue Vorgaben für den Wiederaufbau hatten“, erklärt Uwe Reichenbächer bei einem Rundgang.

Der Sachgebietsleiter der Stadt Zeitz für den Bereich Hochbau weiß von den Schwierigkeiten, die mit der Maßnahme verbunden sind. Denn die Investitionsbank Sachsen-Anhalt, die die Gelder bewilligt und ausreicht, hat der Stadt in den letzten Jahren genau auf die Finger geschaut. „Da gab es schon im Vorfeld so viele Auflagen, dass wir den ersten Bewilligungsbescheid erst 2017 erhalten haben“, so Reichenbächer. Entsprechend konnte man auch erst im Juli 2017 mit dem Wiederaufbau beginnen.

Das bietet das neue Zeitzer Stadion den Gästen

Doch unter dem Motto „Was lange währt, wird endlich gut“, kann sich das Ergebnis sehen lassen. Die Außenanlagen mit den Nebenplätzen, die allesamt bewässert werden können, wurden bereits ab November 2013 angegangen und werden seit Jahren genutzt. Die Außenzäune werden perspektivisch durch Hochwasserschutzwände ersetzt. Im Stadion selber umringt den Hauptrasenplatz eine Tartanbahn für die Leichtathletik und darum glänzen neue Tribünen mit neuem Umlauf.

Außerdem gibt es knapp über 5000 Sitz- und Stehplätzen. Diese Zahl war wichtig, „damit wir nach der Versammlungsstätten-Verordnung über weitere Fördergelder verfügen können. Auch das war eine Vorgabe der Bank“, erklärt Uwe Richter. Er war mit seiner Firma Sportstättenkonzepte der Planer und hat ein paar, erlaubte Änderungen eingebracht.

Keine Flutlichtanlage im Zeitzer Stadion, weil so eine vorher auch nicht da war

So wurden der Sprecherturm und die Anzeigetafel jeweils auf die andere Seite verlegt und der Hauptzugang befindet sich nun in unmittelbarer Nähe zu dem großen Funktionsgebäude. In diesem stehen den Sportlern im Obergeschoss fünf große Umkleideräume zur Verfügung. Drei davon sind mehrfach nutzbar, weil es jeweils drei kleinere Räume gibt, in denen Mannschaften ihre persönlichen Sachen zwischenlagern können, damit der nächste Verein die Umkleide nutzen kann. Im Erdgeschoss befinden sich Zuschauertoiletten und eine weitere größere Umkleide für Rollstuhlfahrer.

„Wir haben uns schon sehr genau an die Vorgaben der Investitionsbank gehalten. So wird es zum Beispiel keine Flutlichtanlage geben, weil so eine vorher auch nicht da war. Wenn überhaupt, bleiben vielleicht 250.000 oder 300.000 Euro an der Stadt Zeitz hängen“, so Thomas Suk. Der Sachgebietsleiter für öffentliches Grün bei der Stadtverwaltung ist sich sicher, dass die Bank bei der Bauabnahme zufrieden sein wird. Er selber ist es. Denn für jeden gefällten Baum wurde ein neuer auf dem Gelände angepflanzt. Und dazu entstand in der nahegelegenen Gartenanlage eine naturbelassene Wiese, weil letztlich doch etwas mehr Grünfläche zugepflastert wurde. (mz)