Droyßiger Schlosspark Droyßiger Schlosspark: Bärenstarker Geburtstag

Droyssig/MZ - Großer Bahnhof in Droyßig: Steppkes aus dem Kindergarten, Mädchen und Jungen aus der Grundschule, Bürgermeister und interessierte Einwohner versammelten sich am Dienstagvormittag vor dem Bärengehege im Droyßiger Schlosspark.
Denn Aiko und Toni feierten ihren 13. Geburtstag. In Liedern ließen die Bärenkinder aus der Kita die Wappentiere der Gemeinde hochleben. Danach drückten sie sich die Nasen an den riesigen Scheiben platt, um das Spektakel der Fütterung mitzuerleben.
Die Bären Aiko und Toni wurden im Tierpark Bernburg geboren. Ihre Eltern Mischa und Mascha stammen aus dem Tierpark in Ueckermünde und lebten viele Jahre in Bernburg. Das Paar hatte 12 Kinder und ist im Januar und Mai 2012 jeweils im Alter von 30 Jahren im Tiergarten Bernburg verstorben. Zu den Kindern gehören die Bären Bonny und Benji (geboren 1990) im Schloss Bernburg, weitere Bären wie Troll und Trixi (1993), die beim Zirkus Renz sind, weitere Bernburger Bärenkinder und damit Geschwister der Droyßiger Bären wurden an Zirkus Olympia (1988) und zwei an den Zirkus Probst (1987) vermittelt. In Bernburg gibt es heute zwei Bärenpaare, eins im Schlossgehege und eins im Tiergarten. Darüber informiert Zootierinspektor Thomas Suckow aus Bernburg. (yve)
Große Geschenke
Bärenmutter Ursula Große, die zugleich im Bärenverein aktiv ist, hat traditionell zwei Torten mit buntem Gemüse für die Geburtstagskinder angerichtet. Die Dame verschwindet kurz im gesicherten Teil des Geheges und kurze Zeit später öffnet sich die Pforte. Die Bären tappen aus ihrer Höhle heraus. Ganz gegen die Erwartungen stürzen sie sich nicht sofort auf die beiden Torten. Vielmehr interessierten sich die Brüder für die großen Geschenke, spielen mit den Kartons, zerreißen mit Tatze und Maul das Papier und holen Plüschtiere, Seil und Leckereien aus dem Karton.
„Ach schade, Aiko macht ja das schöne Kuscheltier gleich kaputt. Er hat es zum Fressen gern“, sagt Anne Sophie Renz, die gemeinsam mit der anderen Grundschülern die Bären besucht. „Ich kann schon neun Buchstaben, aber das B für Bär ist leider nicht dabei“, sagt Erstklässler Norik Valentino Blatt. „Ich finde die Bären toll, aber sie sind so riesig. Da habe ich fast schon ein bisschen Angst“, verrät Maximilian Gentsch. Aber im Winter lassen es Aiko und Toni etwas ruhiger angehen. „Ich füttere sie nur einmal am Tag, sonst sind es zweimal“, plaudert Ursula Große. Am liebsten fressen die Zwillinge Fenchel und Salbei, Paprika und Bananen mögen sie gar nicht. Auf dem Speiseplan stehen regelmäßig Gemüse- und Nudelsuppen, auch Äpfel und Möhren. Fünf Kilogramm verspeisen sie an einem Wintertag, im Sommer natürlich mehr. „Gelegentlich bekommen wir auch mal ein Reh vom Jäger oder wenn die Bauern schlachten Teile vom Rind“, fährt Frau Große fort. Sie schätzt, dass die Droyßiger Bären etwa 250 Kilogramm auf die Waage bringen würden. Aber gewogen hat sie hier noch niemand.
Kein Nachwuchs möglich
Aiko und Toni sind in ihrem Wesen sehr verschieden. „Aiko ist ein ausgeglichener, fröhlicher Zeitgenosse. Er ist eher rundlich und besitzt eine kurze Nase. Toni hingegen ist manchmal zickig wie eine Frau“, erklärt die Tierpflegerin. Auf Nachwuchs braucht man in Droyßig nicht zu hoffen. Die Bären sind ja Brüder und zudem noch kastriert. Zur Freude der Kinder hüpft Aiko auch zum Geburtstag tapsig durchs Gehege. Die Kinder werfen den Tieren Äpfel zu und beobachten sie. „Die Bären und das Schloss sind die Anziehungspunkte in Droyßig“, sagt Bürgermeister Uwe Luksch in der geselligen Runde.
