Droyßig im Ohr und vor Augen
Droyßig/MZ. - Das Bild der Sauerorgel auf der Bühne machte den rund 130 Gästen den Zweck des Benefizkulturabends im Festsaal des Christophorusgymnasiums Droyßig deutlich. Das Instrument in der Bartholomäuskirche, das einzigartige Instrument in der Region, braucht dringend Geld für eine Restaurierung. Ihre symphonisch-romanische Stimme soll wieder erklingen. Dafür warb nicht nur Schulleiter Burkhard Schmitt am Freitagabend die Werbetrommel, sondern auch Prof. Ulrich Urban, Prof. Michael Slayton, die Theaterleiterin Henriette Rossner-Sauerbier und Schüler der drei Droyßiger Schulen.
"Droyßig verfügt nicht nur über ein einmaliges Instrument, sondern auch über eine eigene Sonate", sagte Schmitt. Die Orgel verglich er mit jener im thüringischen Schmölln, die für 250 000 Euro umgebaut wird, damit jene markante Stimme wieder erklingen könne. "In Droyßig brauchen wir 45 000 Euro", meinte der Schulleiter und hielt es für möglich, dass jenes Geld aufgebracht wird. Bestes Beispiel sei der Blüthnerflügel im Festsaal. Dafür sei vor wenigen Jahren das Geld aufgebracht worden. Prof. Ulrich Urban hatte sich als Gutachter dafür eingesetzt und die Restauration überwacht. Der in Droyßig aufgewachsene Pianist, der heute in Leipzig unterrichtet, unterstützt natürlich auch das Geldsammeln für die Orgel.
Für die Droyßiger Königin der Orgel spielte er auf dem Blüthnerflügel aber nicht nur Musik, die Wolfgang Amadeus Mozart 1777 und Felix Mendelssohn-Bartholdy 1829 komponiert hatten. Als Uraufführung hörten die Gäste des Benefizabends am Freitag die Sonate "Droyßig", die sein einstiger Gast, der amerikanische Prof. Michael Slayton, 2007 schrieb. Die Idee sei ihm in einer Vollmondnacht in Urbans Droyßiger Haus bei einem Glas Weißwein gekommen, ließ der Amerikaner, der zur Uraufführung gekommen war, übersetzen. Aufmerksame Zuhörer würden die Melodie aus dem Lied "Der Mond ist aufgegangen" erkennen. Die drei Sätze widmete Slayton dem Droyßiger Wald, dem Schloss und dem Sommer in Droyßig. Weil die Sonate "Droyßig" aber außergewöhnlich anspruchsvolle Musik sei, hatte Prof. Urban die Idee, während seines Spiels Bilder von Droyßig auf der Leinwand laufen zu lassen. Die Verbindung von Auge und Ohr gefiel den Gästen.
Doch nicht nur die Musik machte diesen Benefizabend in Droyßig so bedeutend. "Wir wollen uns nicht nur von außen helfen lassen, um Geld für die Restaurierung der Orgel zu sammeln", sagte Schmitt. Deshalb stellten nicht nur die Zeitzerin Henriette Rossner-Sauerbier, sondern auch Schüler der Christophorusschule, der Sekundarschule und der Grundschule Droyßig Gedichte vor. Allesamt vom immer bekannter werdenden Dichter der Waldgemeinde Ernst Ortlepp. Stefan Schneider, Fabian Thate und Ann-Kathrin Kobelt (Klasse 11 a), Cindy Kliesch (Klasse 10 c) sowie Marlis Buttig und Richard Beyer (Klasse 3) hatten daran offensichtlich viel Freude.
Der Benefizabend hat sich für die Sauerorgel gelohnt, sagte Günter Koschig, der Heimatvereinsvorsitzende, der jenes Konzert organisiert hatte. Insgesamt 867,50 Euro wurden gespendet.