Geschlossene Notaufnahme als Problem Schwerer Unfall auf A9 bei Dessau - Sieben Verletzte, Mann mit Wirbelsäulenfraktur ausgeflogen
Einen schweren Unfall hat es am Freitag gegen 15 Uhr auf Höhe der Abfahrt Vockerode gegeben. Durch die geschlossene Notaufnahme im Dessauer Klinikum war die Verteilung der teils Schwerverletzten eine Herausforderung.

Dessau/MZ. - Bei einem schweren Verkehrsunfall auf der A9 bei Dessau sind am Freitagabend, 25. Juli, sieben Personen verletzt worden, mehrere davon schwer. Gegen 15 Uhr war auf Höhe der Abfahrt Vockerode ein Mercedes Sprinter aus bislang ungeklärter Ursache mit einer vorausfahrenden Mercedes V-Klasse kollidiert.
Der Sprinter war mit vier Personen besetzt, die bei dem Aufprall zum Teil schwer verletzt wurden. Auch in der V-Klasse befanden sich vier Insassen, von denen drei leicht verletzt wurden.
Rettungssanitäter und Notarzt waren zufällig an der Unfallstelle und übernahmen die Erstversorgung
Erste Hilfe leisteten ein zufällig vorbeifahrender Rettungssanitäter der Berufsfeuerwehr Halle, der mit einem dienstlichen Motorrad unterwegs war, sowie ein ebenfalls zufällig an der Unfallstelle eintreffender Arzt. Beide übernahmen bis zum Eintreffen der Rettungskräfte die Erstversorgung und Betreuung der Verletzten.
Aufgrund der angekündigten Schließung der Notaufnahme des Städtischen Klinikums Dessau mussten die Patienten zur weiteren Behandlung auf mehrere umliegende Kliniken verteilt werden. Dies führte zu einem erhöhten logistischen und zeitlichen Aufwand bei der Patientenverteilung. Ein Patient mit dem Verdacht auf eine Wirbelsäulenfraktur wurde nach Angaben der Feuerwehr mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik ausgeflogen.
Nach Abschluss der medizinischen Maßnahmen begannen die Einsatzkräfte der Feuerwehr mit der Sicherung der Unfallstelle. Der Mercedes Sprinter musste zunächst aufgerichtet werden. Das Fahrzeug wurde zunächst mit Schere und Spreizer angehoben, anschließend mit Holz unterbaut und dann mit Hebekissen aufgerichtet. Danach konnte der Sprinter mit einem Einsatzfahrzeug auf den Standstreifen gezogen werden.
Auch die stark beschädigte Mercedes V-Klasse wurde durch die Feuerwehr auf den Standstreifen gebracht. Im Anschluss erfolgte die Reinigung der Fahrbahn sowie die Aufnahme ausgelaufener Betriebsstoffe mit Ölbindemittel. Nach Abschluss aller Maßnahmen wurde die Einsatzstelle an die Polizei übergeben.
Beide Mercedes waren nach der Kollision nicht mehr fahrbereit - der Schaden liegt bei mindesten 60.000 Euro
Beide beteiligten Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbereit und wurden stark beschädigt. Der entstandene Sachschaden wurde von der Feuerwehr auf rund 60.000 Euro geschätzt.
Während der Rettungsarbeiten musste die Fahrbahn der A 9 in Fahrtrichtung Berlin voll gesperrt werden. Die letzte freie Abfahrt war Dessau-Ost. Es gab Staus, auch auf der Umleitungsstrecke ging nicht viel. Der Einsatz dauerte rund drei Stunden und konnte gegen 18 Uhr abgeschlossen werden.
An der Einsatzstelle waren die Berufsfeuerwehr Dessau-Roßlau sowie die Freiwilligen Feuerwehren aus Dessau-Süd, Mildensee, Sollnitz und Roßlau im Einsatz. Insgesamt waren 35 Einsatzkräfte mit neun Einsatzfahrzeugen vor Ort.
Der Rettungsdienst war mit Kräften aus Dessau-Roßlau und Wittenberg an der Unfallstelle – darunter drei Notärzte sowie 15 Notfall- und Rettungssanitäter. Es kamen ebenfalls neun Fahrzeuge des Rettungsdienstes zum Einsatz.
Auf der A9 bei Dessau hatte es erst vor zwei Wochen einen tödlichen Auffahrunfall gegeben. Damals war ein VW auf einen als Wohnmobil umgebauten ehemaligen Militär-Lkw aufgefahren. Dessen 49-jähriger Fahrer verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug und starb durch eine Kollision mit einem baum.