Geschichte der Zeitzer Einkaufskultur Drogeriemarkt geht, Rossmann kommt: Einkaufen in Zeitz im Wandel und die Frage: Wo gab es denn Fisch?
Schon innerhalb von zehn, 20 Jahren verändert sich das Bild der Geschäfte in Zeitz. Wie sah es dann erst vor 50 oder 100 Jahren aus? Woran sich Zeitzer erinnern, wonach sie fragen.

Zeitz/MZ. - Viele Leser haben sich in den letzten Wochen zum Thema Geschäfte in Zeitz gemeldet. Und dabei wurde eines deutlich: Man vergisst sehr schnell, welche Geschäfte es wann wo gab. G. Heiner erinnerte sich daran, dass die Wendische Straße doch vor 20 Jahren noch sehr belebt gewesen sei. „Deichmann, dm-Drogerie, Backshop, Buchladen gleich am Beginn der Fußgängerzone, das hat angezogen.“

Was der Zeitzer Michaelpark auslöste
Dann zogen Schuhladen und Drogerie an den Stadtrand und in den Michaelpark. Die dadurch leerstehenden Immobilien fanden keine Geschäftsmieter mehr. Der Backshop schloss, die Buchhandlung schloss. Allerdings, wenn auch nach einigem Hoffen und Bangen, eröffnete mit Rossmann wieder eine Drogerie in der Wendischen Straße und wurde zum Magnet für Kundenströme und einem sehr beliebten Geschäft. Einen Schuhladen gibt es wieder in der Kramerstraße und die Buchhandlung in der Judenstraße. Manche Neueröffnung war dabei durchaus ein Gewinn für die Innenstadt, der Leerstand bleibt.

Ein Geschäft steht nicht leer. Das Haus, in dem es sich befand, wurde abgerissen: Geflügel und Wild gab es in der ehemaligen Fleischerei in der Schützenstraße 3. Wie sah es da aus? Man muss schon kurz nachdenken, denn der Edeka-Markt prägt jetzt das Bild vom Eingang zur Schützenstraße und mit ihm erhielt die Innenstadt endlich einen Einkaufsmarkt.
Wo Zeitzer früher Fisch kauften
Ein weiteres Thema beschäftigte einige Leser. „Es gab in Zeitz doch bestimmt vier Fischläden“, sagte Irmgard Wünsch am Telefon. „Ich sehe das Schaufenster noch vor mir, alles gekachelt, auch drin, aber welche Straße, wo? Fällt mir nicht ein.“ Auch Susanne Ebelt hatte sich am „Fisch festgebissen“, wie sie erzählte. „Letztens am Mittwoch auf dem Markt musste ich dran denken, wie wir früher wegen Karpfen angestanden haben. Ewig lange Schlange, der Geruch, ich habe es gehasst. In einem Fischladen, den ich noch genau vor mir sehe. Kann das in der Brüderstraße gewesen sein?“ Jetzt sei sie froh, dass es mittwochs den Stand auf dem Wochenmarkt gebe, denn sonst müsse man nach Theißen zu Globus fahren. „Ich glaube sogar, es gab mehrere Fischläden, aber ich war ja ein Kind in den Siebzigern, zehn Jahre alt vielleicht, da gab es wichtigeres. Und nun hab ich mich verbiestert und will wissen, wo das Fischgeschäft war.“

Drei Geschäfte, in denen es Fisch gab, lassen sich sicher zuordnen: in der Brüderstraße, in der Luthergasse (Michaeliskirchhof) und in der Braustraße. Vielleicht weiß ja jemand, wo das vierte gewesen sein könnte, falls es das gab.