Katastrophenschutz in Zeitz Drei neue Sirenen für Zeitzer Problemzone entlang der Weißen Elster
Die Anlagen, die bis Ende 2023 installiert werden sollen, kommen aus dem Bundesförderprogramm. Warum das nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist.

Zeitz/MZ - Mit Hilfe des vom Bund aufgelegten Sirenenförderprogrammes soll die Stadt Zeitz drei neue Standorte für Sirenen in der Unterstadt erhalten. Darüber informierte Bürgermeisterin Kathrin Weber in der jüngsten Sitzung des Ordnungsausschusses. „Wir bekommen statt zwei nun doch drei Sirenen“, sagte sie. Schränkte aber gleich ein: „Frühestens Ende nächsten Jahres“.
Es wird mindestens so lange dauern, weil eine Ausschreibung nötig ist. Und das, wie Weber erläuterte, obwohl es nur einen autorisierten Hersteller gebe. Und aus eben diesem Grund ist auch die nächste Verzögerung zu erwarten: Aufgrund des Bundesförderprogramms gehen jetzt verstärkt Bestellungen ein. Für Zeitz ist es dennoch ein Erfolg.
Es war ja angestrebt, zumindest drei Sirenen im Rahmen dieses ersten Förderprogramms zu installieren. Nach einer Beratung in der Wehrleiterversammlung stand fest, dass Bedarf für den Bereich Weiße Elster, gegebenenfalls auch Mühlgraben, angemeldet werden soll. Ohne dass die genauen Standorte schon festgelegt wurden, wurde dem Burgenlandkreis gemeldet: Bereich Bahnhof, Bereich Tiergarten - Ernst-Thälmann-Stadion und Bereich Südzucker.
In Zeitz und Ortsteilen gibt es noch sieben Sirenen. Sie befinden sich in den Ortsteilen Kayna, Würchwitz, Geußnitz, Theißen, Zangenberg und Nonnewitz. Zuständig ist die Feuerwehr der Stadt Zeitz. „Wir sind ja in den Ortsteilen noch relativ gut ausgestattet, aber im Bereich Weiße Elster ist einfach nichts“, war im Herbst das Argument für den Antrag für diese drei Standorte.
Ob es dann tatsächlich auch drei Sirenen werden würden oder nur zwei, das war offen: Von den 88 Millionen Euro, die das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe über zwei Haushaltsjahre verteilt zur Verfügung stellt, erhält jeder Landkreis nach Schlüssel eine bestimmte Summe. Und darin sah Kathrin Weber letztendlich auch das „Verteilungsproblem“. „Das wird so ausfallen, dass für den Burgenlandkreis gerade einmal zehn Anlagen angeschafft werden können“, so Weber, „das ist ein Tropfen auf den heißen Stein.“ Dass es für Zeitz nun doch drei werden, ist umso erfreulicher.
Bis Anfang der 1990er Jahre gab es auch im Altkreis Zeitz ein flächendeckendes Sirenennetz. 1993 begann in nahezu allen Bundesländern und Kommunen der Abbau der Sirenen. Doch die Hochwasserkatastrophen machten es deutlich, dass Kommunen dringend ein Warnsystem benötigen, das auch noch funktioniert, wenn der Strom ausgefallen ist und andere Kommunikationskanäle, wie etwa Handynetze, zusammenbrechen.