Dorffest Dorffest: Scheine locken die Besucher
Haardorf/MZ. - Joachim Mundstock weiß die Haardorfer zu nehmen. Zwanzig Mark, so verkündete der Vorsitzende des Heimatvereins, überreiche er jedem der ersten 50 Besucher, der sich die Sonderausstellung "Notgeld" in der Heimatstube anschaue. Die vollmundige Ankündigung im Festzelt verfehlte ihre Wirkung nicht. Als am Sonnabend die Sonderschau eröffnet wurde, pilgerten Dutzende Besucher des Haardorfer Dorffestes zur Heimatstube. Und Mundstock hielt Wort: Er übergab den ersten fünfzig Besuchern jeweils einen Schein: 20 Reichsmark aus dem Jahr 1911. Die Banknoten stammten ebenso wie das ausgestellte Notgeld aus dem Besitz von Heiko Gösel. Der Waldauer ermöglichte den Festbesuchern mit seinem Engagement einen kleinen Einblick in die Vielfalt des Papiergeldes.
Neben dieser Schau gab es Tanz, Attraktionen für Kinder und sportliche Wettkämpfe. Besonderen Anklang fand die als "Sausewind-Treffen" titulierte Schau landwirtschaftlich genutzter Maschinen. Dabei ging es weniger um moderne Technik, sondern vielmehr um historische Zugmaschinen und Gefährte Marke Eigenbau. Immerhin 19 Modelle standen schließlich auf dem Festplatz und weckten die Neugier vieler Besucher. Die Palette reichte vom Lanz-Bulldog bis zum selbstgebauten fahrenden Rasenmäher.
Ein ganz besonderes Exemplar hatte Wolfgang Lippert aus Meineweh nach Haardorf gebracht: einen Lanz-Bulldog Baujahr 1939. "Der Traktor gehört bei uns schon zur Familientradition. Erst hatte ihn mein Großvater, dann mein Vater und nach mir kriegt ihn mein Schwiegersohn", sagte Lippert am Rand des Festes.
Die Organisatoren freuten sich über die rege Resonanz auf ihren Sausewind-Aufruf. "Wir denken, das Fest ist bei den Leuten gut angekommen", meint Bürgermeister Karl-Heinz Hoppert.