Doppelte Freundschaft Doppelte Freundschaft: Daniel und Duc helfen Hermann und Rex
Zeitz/MZ. - "Entschuldigen sie bitte, würden sie vielleicht für die Tiere in unserem Tierheim etwas spenden?" Ein blonder Junge streckt den Arm mit der Sammelbüchse aus. Der Dank für die Spende fällt genau so höflich aus. Warum Daniel Uebner seinen Sonnabendnachmittag so verbringt? Weil er den Tieren helfen will und weil er in der Jugendgruppe im Zeitzer Tierheim aktiv ist.
Seinen Freund hat er auch mitgebracht. "Ich bin allerdings nicht in der Jugendgruppe", erklärt Do Trung Duc gleichermaßen entschuldigend, "aber ich habe doch montags Schwimmtraining." Aber da ein anderer, der ebenfalls helfen wollte, nicht konnte, musste Daniel nicht lange bitten.
Ihre Idee, mit den Sammelbüchsen während des Tages der offenen Tür durchs Tierheim zu laufen, funktioniert. Erst hatten sie am Stand gestanden, doch kam nicht so viel zusammen. Also beschlossen sie, loszugehen und die Besucher des ersten Tierheimfestes anzusprechen. Und so höflich gebeten, greift man natürlich gern zur Geldbörse.
"Obwohl", schränkt der zehnjährige Duc ein, "manche sagen auch, sie haben kein Kleingeld. Dann kaufen sie sich Bier und Schnaps, und da haben sie Kleingeld." Er zuckt mit den Schultern, um gleich wieder zu strahlen: "Aber einer hat sogar zehn Euro hineingeworfen. Bei dem möchte ich mich auch hier noch einmal ganz herzlich bedanken." Sie wissen, dass jeder Cent den Tieren zugute kommt. Und genau das ist beiden Jungen wichtig.
Duc hat einen Schäferhund zu Hause. Ganz klar, dass ihn dann auch die Hunde im Tierheim interessieren. Sein Lieblingshund heißt Rex, ist ein Husky-Mischling. Und natürlich ganz besonders lieb. Das Selbe sagt der elfjährige Daniel von seinem Lieblingshund, der zwar ein Kampfhund ist und Hermann heißt, aber überhaupt nicht aggressiv sei. Daniel führt natürlich vor, wie der Hund aufs Wort gehorcht und sitzt.
Die Runde geht weiter an den Käfigen entlang. Mit jedem Tier reden die beiden Jungen. Daniel kennt nicht nur die Namen, sondern weiß auch, wer wie lange hier lebt und wer wohl kaum noch Chancen auf ein neues Zuhause hat.
Er selbst darf zu Hause kein Tier halten, erzählt er. Und fügt nach einer kleinen Weile lächelnd hinzu: "Ich hatte ein Meerschweinchen und einen Teddy-Hamster, den habe ich auch gleich Teddy genannt." Aber das Meerschweinchen sei dann gestorben und der Hamster auch. Und dann sei er immer zu traurig gewesen. Also kommt er ins Tierheim und führt die Hunde aus. Spricht mit den Vierbeinern. Und opfert seinen freien Samstag, um Spenden zu sammeln.
Immerhin kam in den beiden Sammelbüchsen einiges zusammen. "Mein Freund Duc hat 87 Euro und 61 Cent gesammelt, bei mir waren es 215 Euro und 93 Cent", berichtet Daniel später am Telefon. Grund genug für Daniel und Duc echt stolz zu sein. Ihr Einsatz hat sich dieses Mal gelohnt. Sie würden auch jederzeit wieder am freien Nachmittag helfen, denn: "Die Tiere brauchen doch Futter."