Domherrenstraße in Zeitz Domherrenstraße in Zeitz: Wo Ansichtskarten anfingen zu laufen

Zeitz - Ansichtskarten und alte Aufnahmen, die vor allem MZ-Leser in ihren privaten Sammlungen und Archiven finden, entführen in die Vergangenheit von Zeitz und anderer Orte im Altkreis. Viele der Karten waren tatsächlich auf dem Postweg unterwegs, sind also gelaufen, wie es fachmännisch heißt. Wenn Karten in Zeitz auf die Reise gingen, dann begannen sie meist im Gebäude des Hauptpostamtes an der Ecke Donaliesstraße/Schlossstraße zu „laufen“.
Die Zeitzer Hauptpost war nicht nur immer ein wichtiges, sie war und ist ein dominantes und stadtbildprägendes Gebäude. Und dazu auch in einem sehr guten Zustand. Ein paar Jahre hat das Haus allerdings schon auf dem Buckel.
Am 9. Februar 1892 wurde das heute immer noch als Hauptpost(amt) im Sprachgebrauch eingebürgerte, 1890/91 im Renaissance-Stil erbaute Gebäude eröffnet.
Der Neubau war notwendig gewesen, weil das 1871 etwa an gleicher Stelle errichtete Postamtsgebäude nicht mehr länger den gestiegenen Anforderungen des Postverkehrs genügte. Die Ecken, Türmchen, Ziergiebel und Portale wurden seinerzeit an vielen größeren Gebäuden angewendet und auch der Backstein war damals in ganz Deutschland fast typisch für Postamtsgebäude. Und ebenso typisch war es, dass das Gebäude ein beliebtes Postkartenmotiv wurde. (mz)