1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zeitz
  6. >
  7. Direktkandidat im Wahlkreis 41: Direktkandidat im Wahlkreis 41: Gutenborner Bürgermeister will nach Magdeburg

Direktkandidat im Wahlkreis 41 Direktkandidat im Wahlkreis 41: Gutenborner Bürgermeister will nach Magdeburg

Von Iris Richter 16.02.2016, 12:09
Bürgermeister von Gutenborn will Uwe Kraneis, wenn er gewählt wird, weiterhin bleiben.
Bürgermeister von Gutenborn will Uwe Kraneis, wenn er gewählt wird, weiterhin bleiben. Hartmut Krimmer

Drossdorf - Der Tag startet für Uwe Kraneis sportlich. Acht Kilometer joggt der Kuhndorfer dann durch das Knittelholz. Und das bei Wind und Wetter. Sonntags stockt der 56-Jährige seine Laufaktivität um weitere sieben Kilometer auf. „Ich laufe gern und beim Laufen kommen mir oft gute Gedanken“, sagt Kraneis, der seit 2001 in der Kommunalpolitik aktiv ist.

Nicht immer parteikonform

Damals wurde er zum Bürgermeister der Gemeinde Droßdorf gewählt und leitet seit der Gebietsreform auch die Geschicke der neu gebildeten Gemeinde Gutenborn. Zudem sitzt das SPD-Mitglied im Verbandsgemeinderat des Droyßiger-Zeitzer Forstes und arbeitet im Kreistag des Burgenlandkreises mit. In letzteres Gremium ist Kraneis allerdings aktuell über die Liste des Bürgerbündnisses Droyßiger-Zeitzer Forst eingezogen, weil es Differenzen mit seinen SPD-Genossen gab, wie er sagt. Die seien mittlerweile ausgeräumt, so dass der Kuhndorfer im Wahlkreis 41 zum Spitzenkandidaten seiner Partei gewählt wurde. „Doch meine Partei muss damit leben, dass ich nicht immer parteikonform bin. Ich bin vor allem meinem Gewissen und dem Wähler verpflichtet“, sagt Kraneis, der die verstorbene SPD-Politikerin Regine Hildebrandt als Vorbild bezeichnet. Auch sie sei streitbar gewesen und habe dabei immer ihre Meinung vertreten.

Um seine Schwäche, dass er manchmal zu impulsiv reagiert - gerade dann, wenn er glaubt, Ungerechtigkeiten zu begegnen - weiß er. „Ich bin für klare Worte, neige nicht zu Kompromissen, obwohl ich weiß, dass das in der Politik notwendig ist“, gibt der Vater einer Tochter zu. Doch nachtragend sei er nicht. Beharrlichkeit sei seine Stärke und er habe einen langen Atem, wenn es darum geht, für etwas zu kämpfen, sagt Kraneis, der Mitglied der Bürgerinitiative ist, die sich gegen den Bau der Schießanlage im Zeitzer Forst durch die Bundeswehr stellt. „Ich bin nicht gegen die Bundeswehr, sondern ich finde, dass so eine Anlage nicht in einem Naturschutzgebiet gebaut werden darf, wenn es Alternativen gibt“, so Kraneis.

Geburtstag: 3. März 1959 in Zeitz

Wohnort: Kuhndorf

Beruf: Landwirt

Familienstand: in einer Beziehung, eine Tochter

Hobby: Joggen, Schwimmen, hört gerne Puhdys

Lieblingsessen: Kartoffeln und Quark, marinierter Hering

Lieblingsbuch: Liest gerne Biografien. Besonders beeindruckt haben ihn die von Fidel Castro und Papst Franziskus.

Lebensmotto: „So ist das Leben und so muss man es nehmen, tapfer, unverzagt und lächelnd - trotz alledem.“ (Rosa Luxemburg)

In Magdeburg wolle er sich vor allem für die Stärkung des ländlichen Raumes einsetzen. „Die Kirche muss im Dorf bleiben, aber die Schule auch“, sagt Kraneis und ärgert sich, dass es nicht gelungen ist, die Wetterzeuber Grundschule zu erhalten. In seiner Verbandsgemeinde entschloss man sich, die zugunsten der Droyßiger Einrichtung zu schließen. Der Erhalt von Schulen und Krankenhäusern sollte seiner Meinung nach nicht nur an Finanzen festgemacht werden.

Weiß, was die Kommunen brauchen

Im Landtag würde Kraneis gerne im Wirtschaftsausschuss mitarbeiten, weil ihm die Schaffung und der Erhalt von Arbeitsplätzen am Herzen liegt. Allerdings sollten es Arbeitsmöglichkeiten sein, mit deren Verdienst die Leute ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Im Droßdorfer Gewerbegebiet beispielsweise seien in den letzten Jahren 250 Arbeitsplätze entstanden, verbucht Kraneis als Erfolg. „Ich denke, ich kann die Erfahrungen der kommunalen Ebene mit denen der Landesebene gut verbinden, weil ich weiß, was die Kommunen brauchen“, glaubt Kraneis.