Debatte im Hauptausschuss Debatte im Hauptausschuss: Streit um Rasentraktor in der Gemeinde Elsteraue

Alttröglitz - Braucht die Gemeinde Elsteraue noch in diesem Jahr einen neuen Rasentraktor? Mit dieser Frage beschäftigten sich die Mitglieder des Hauptausschusses auf ihrer jüngsten Sitzung und lehnten den Vorschlag der Verwaltung mit vier Ja-, sechs Gegenstimmen und einer Enthaltung ab. Zuvor hatte sich Bürgermeister Andreas Buchheim (parteilos) eifrig um eine Begründung bemüht.
„Früher hatten wir 40 Beschäftigte im Bauhof, darunter zahlreiche Mitarbeiter des zweiten Arbeitsmarktes wie ABM-er und Ein-Euro-Jobber. Diese sind alle weggefallen und es gibt nur noch zwölf Beschäftigte auf dem Bauhof. Diese sind bei der Gemeinde Elsteraue angestellt“, legte Buchheim dar.
Die Technik der Gemeinde sei veraltet, es gebe vier Rasentraktoren und einer davon sei jetzt kaputt gegangen. Buchheim möchte ein Modell, das nicht nur den Rasen mäht, sondern der das Mähgut automatisch auf einen bereitstehenden Hänger abladen kann. Dieses Gerät soll rund 20.000 Euro kosten.
Um die Vorteile darzustellen, ließ Buchheim in der vergangenen Woche ein aufwendiges Videos drehen. Dafür wurde in Profen eine Fläche von 22 mal acht Meter abgesteckt. Darauf fuhren drei Traktoren im Wettstreit vor, ein altes Modell der Gemeinde, ein neues herkömmliches Modell und das Gerät mit Hochentleerer für rund 20.000 Euro.
Drei Rasentraktor-Fahrer, ein Multicar-Fahrer und mindestens ein Mann mit der Kamera waren an diesem Dreh beteiligt. All das sollte zeigen, wie man Personalkosten sparen kann. Das Mittelklasse-Modell würde zirka 9.400 Euro kosten, das höherwertige als Vorführmodell etwa 16.900 Euro. Der jetzige Traktor habe mal 6.000 Euro gekostet.
Doch die finanzielle Lage der Gemeinde ist angespannt. Gerade erst wurden an der Sanierung der kommunalen Grundschule Tröglitz Mehrkosten in Höhe von einer Million Euro festgestellt. „Wie sieht der aktuelle Haushalt der Gemeinde aus?“, fragte Andrea Kabisch (CDU). Eine Antwort in Euro und Cent gab es im öffentlichen Teil nicht.
„Ich gehe davon aus, dass wir vor dem Sommer 2021 keinen neuen Haushalt haben werden“, so Buchheim. Denn die Gemeinde müsse im nächsten Jahr ein Konsolidierungskonzept erarbeiten und dieses müsse von der Kommunalaufsicht des Burgenlandkreises genehmigt werden. Aus diesem Grund habe Buchheim eine überplanmäßige Ausgabe für den Traktor von 20.000 Euro noch in diesem Jahr vorgeschlagen.
„Das ist sehr viel Geld, davon könnten wir zwei normale Rasentraktoren kaufen“, argumentierte Carsten Sonntag (Freie Bürgerlisten) und schlug Leasing vor. Doch sein Vorschlag fand nur zwei Jastimmen und wurde abgelehnt. „Ich schlage vor, wir planen den Kauf ganz normal für das nächste Jahr. Denn jetzt im Winter wird nicht mehr gemäht. Ich bin überrascht zu hören, dass die Verwaltung erst im Sommer mit einem genehmigten Haushalt rechnet“, sagte Holger Kahnt (CDU). Lothar Stahl (Freie Bürgerlisten) sah das anders: „Wir müssen alles dafür tun, dass wir unsere kommunalen Plätze einigermaßen ordentlich pflegen können und sich unsere Menschen in der Elsteraue wohlfühlen. Dafür brauchen wir die Technik.“
„Der Bauhof hat in jedem Jahr neue Technik bekommen, zuletzt waren es ein neuer Unimog und ein Multicar. Ich bin gegen einen finanziellen Vorgriff auf das nächste Jahr. Wir müssen erst Klarheit über unsere finanzielle Situation haben und sehen dann, was wir uns leisten können“, sagte Karlheinz Rübartsch (CDU). Das letzte Wort hat der Gemeinderat. Dieser tritt am Donnerstag, 10. Dezember, zusammen. (mz)