Capitol in Zeitz Capitol in Zeitz: Vorhang auf

zeitz - Noch sind die Stühle im großen Saal des Zeitzer Theaters Capitol zusammengestellt und warten darauf, in Reihen platziert zu werden. Ein bisschen ist noch Zeit dafür, erst in knapp drei Wochen startet die neue Theatersaison. Am 2. Mai fand die letzte Veranstaltung im Haus statt, bevor es in die Sommerpause ging. Jetzt sind die letzten Reinigungsarbeiten in vollem Gange. Auf dem Rang des Theaters stehen noch ein paar Schönheitsarbeiten an. Hier will man die alten Klebeschilder der Sitznummerierungen durch eine neue Beschilderung ersetzen. „Aber im Großen und Ganzen sind wir für die neue Spielzeit gerüstet“, sagt Jörg Rössler, Mitarbeiter im Sachgebiet Kultur der Elsterstadt und mitverantwortlich für all das, was im „Capitol“ in der Zeitzer Judenstraße so läuft.
Seit 2012 ist die Stadt Alleinbetreiber der traditionsreichen Kulturstätte. Man habe bisher gute Erfahrungen gesammelt, sei gut vorangekommen, schätzt Rössler ein. „Die Besucherzahlen sind um rund 10 Prozent gestiegen. Die Besucher kommen dabei nicht mehr nur aus Zeitz, sondern mittlerweile auch aus der weiteren Region wie Altenburg und Gera“, erklärt er.
Pluspunkt für das Haus
468 Sitzplätze hat die Spielstätte, bei Kinderveranstaltungen sind es 122 weniger, weil die Plätze auf dem Rang aus Sicherheitsgründen nicht belegt werden. Komplett ausverkauft sei man bisher zwar noch nicht gewesen, doch das traditionelle Neujahrskonzert, das zu den beliebtesten Veranstaltungen des Hauses gehört, habe über 400 Musikfreunde ins Capitol gelockt. „Bisher sind alle Veranstaltungen durchgeführt worden, auch die, die nicht ganz so gut besucht waren“, sagt Rössler und wertet dies als Pluspunkt für das Haus, weil die Leute eben jene Verlässlichkeit schätzen würden.
Große Wirkung
Ohnehin sei ein Credo der Zeitzer Spielstätte, dass sich sowohl die Besucher als auch die Künstler im Haus wohlfühlen sollen. „Am Ende betreiben wir zwar Werbung, sind aber auch auf Mundpropaganda angewiesen“, weiß Rössler. Und technisch habe das Haus einiges zu bieten. Im vergangenen Jahr habe man rund 7 000 Euro in die Anschaffung eines neuen Lichtmischpultes investiert, mit dem man nun die verschiedensten lichttechnischen Effekte anbieten kann. Auch das Tonmischpult funktioniert wieder einwandfrei. In der zurückliegenden Saison hatte sich ein Defekt eingeschlichen, unter dem die Tonqualität gelitten hatte. Keine 100 Euro habe die Reparatur gekostet, mit der aber eine große Wirkung erzielt worden sei, berichtet Rössler.
Der Startschuss für die neue Spielsaison fällt übrigens am 18. Oktober, da wartet das Capitol mit einem Japanischen Abend auf. Das Duo FourTe und die Trommlergruppe wasabi daiko bieten den Besuchern ein Programm der Gegensätze, das leise wie laute Töne verspricht. Anlass dieses fernöstlichen Auftaktes sind die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Zeitz und dem japanischen Tosu, die vor zehn Jahren anlässlich der 1. Landesgartenschau begründet wurden.
Auf der Suche nach Neuem
Denn auf die Einbeziehung regionaler Themen und Künstler legt man im Zeitzer Capitol großen Wert, erklärt Jörg Rössler. Deshalb sind auch 18 der 32 Veranstaltungen, die man den Musik- und Theaterfreunden in der neuen Saison anbietet, eigene Veranstaltungen. Bewährt haben sich dabei Veranstaltungen , bei denen regionale Vereine und Institutionen miteinbezogen sind - etwa die Unicef-Gala, Theaterveranstaltungen des Neuen Theaters Kürbiskern oder der Kulturvilla Kolorit aus Zeitz sowie die Big-Band-Gala des Jugendjazzorchesters des Landes. Auch ein Gastspiel des Landestheaters Detmold konnte aus Anlass 25-jährigen Partnerschaft zwischen Zeitz und der nordrhein-westfälischen Stadt organisiert werden. „Wir sind ständig auf der Suche nach neuen Formaten und Inhalten“, sagt Rössler. Doch bei einem Budget von gerade einmal 85 000 Euro pro Spielzeit sei das nicht immer einfach. Trotzdem kann sich der Besucher in der kommenden Spielsaison auch wieder auf bekannte Künstler freuen. (mz)