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Bürger kämpfen für Straße Bürger kämpfen für Straße: Ist Verbindung zwischen Zeitz und Tröglitz bald wieder frei?

Von Yvette Meinhardt 08.08.2019, 05:00
Bürger haben die Barriere längst zur Seite geräumt, nutzen zu Fuß oder mit dem Rad weiter die Straße nach Zeitz unterhalb des Klosters Posa.
Bürger haben die Barriere längst zur Seite geräumt, nutzen zu Fuß oder mit dem Rad weiter die Straße nach Zeitz unterhalb des Klosters Posa. Yvette Meinhardt

Tröglitz - Mehr als 350 Unterschriften haben die Tröglitzer Karl Mück, Klaus Gompf und Joachim Laake gesammelt und wollen damit noch rechtzeitig die Sperrung der Straße zwischen Zeitz und Tröglitz ausbremsen. „Wir haben bis zum 31. August Zeit, Unterschriften und Proteste gegen die sogenannte Einziehung der Straße an der ehemaligen Schweinemästerei zu sammeln und ich freue mich, dass bereits so viele Bürger unterschrieben haben“, sagt Mück, der ehemalige Bürgermeister von Tröglitz. Seit Monaten kämpft er für die Wiederöffnung der kommunalen Straße.

„Diese Straße ist und bleibt die kürzeste Verbindung nach Zeitz“

Denn die Treuhand hatte die Straße an private Anlieger verkauft. Diese wiederum hatten Angst, dass sie zum Beispiel bei Unfällen oder der Räumpflicht im Winter zur Verantwortung gezogen werden und hatten die Straße für den öffentlichen Verkehr gesperrt. „Wir fordern eine Öffnung der 800 Meter langen Straße, denn sie ist seit ewigen Zeiten die kürzeste Verbindung nach Zeitz“, fährt der Ex-Bürgermeister Mück fort. Auf dieser Strecke sind es zirka 2,2 Kilometer bis Zeitz. Bleibt die Verbindung gesperrt, so sind es zum Beispiel über die Landstraße 193 entlang der Weißen Elster mehr als fünf Kilometer und damit ist der Weg mehr als doppelt so lang.

Doch trotz der Sperrung ist zu erkennen, dass die Verbindung genutzt wird. Ein breiter Weg führt über unwegsames Gelände. Man sieht deutlich, dass sich Fußgänger und Radfahrer hier bewegen. „Wer diese Sperrung veranlasst hat, den muss man zur Verantwortung ziehen“, sagt Rainer Böhland. Er ist der Vorsitzende der Kleingartenanlage Fortschritt in Tröglitz, die unmittelbar an diesen Weg grenzt. „Wir haben 192 Gärten, darunter einige Pächter aus Zeitz. Diese Straße ist und bleibt die kürzeste Verbindung nach Zeitz“, fährt er fort.

Zeitz bleibe Baulastträger und müsse dafür sorgen, dass Straße frei befahrbar ist

Ob zum Ausflug nach Kloster Posa, zum Spazierengehen, zum Arzt oder zum Einkaufen fahren, man habe diesen Weg immer genutzt, auch wenn er schon zahlreiche Schlaglöcher aufwies. „Ich wünsche den Aktiven, die für die Öffnung unserer Straße kämpfen Kraft und Durchhaltevermögen“, sagt Böhland. Die Stadt Zeitz hatte im Mai die Einziehung der Straße, so nennt sich der Verwaltungsakt, mit dem eine Straße die Eigenschaft einer öffentlichen Straße verliert, bekanntgegeben.

„Auf Anregung von Tröglitzer Bürgern haben wir den Vorgang noch einmal rechtlich bewertet und sind zu der Einschätzung gekommen, dass es eine öffentliche Straße ist. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass die Straße im vergangenen Jahr an Privatpersonen verkauft wurde“, sagt Landrat Götz Ulrich (CDU) im Juni. Demnach bleibt Zeitz der Baulastträger und müsse dafür sorgen, dass die Straße frei befahrbar ist. (mz)