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Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Wohnung mit Aussicht

Von YVETTE MEINHARDt 15.03.2012, 17:55

THEISSEN/MZ. - Mächtiges Gewimmel herrscht in Theißen in der Friedens- und in der Mittelstraße. Die Genossenschaft Wohnbau Theißen saniert ihre Häuser. Die acht Wohnungen in der Friedensstraße 2 bis 4 erhalten erstmal Balkone. "Natürlich ist vor allem der Einbau der neuen Balkontür mit Belastungen für die Mieter verbunden, doch wir bemühen uns, diese so gering wie möglich zu halten", sagt Vorstandsvorsitzender Frank Stützer.

Die neuen Balkone baut die Firma Phönix Metallbau aus Weißensee, doch die anderen Gewerke wurden an Handwerker der Region vergeben. So übernahm eine Theißener Firma die Trockenlegung, die Balkontüren baut ein Handwerker aus Mannsdorf ein. Eine weitere Theißener Firma bereitet derzeit die Anbringung von Dämmplatten an der Fassade vor. Nach der Wärmedämmung erhalten die Außenwände helle und freundliche Anstriche. "Geht es nach Plan, so können wir spätestens im August fertig sein", blickt Stützer voraus.

Weitere 18 Wohnungen werden in der Mittelstraße 10 bis 12 saniert. Hier werden die alten Balkone abgerissen und ersetzt. Die Wohnungen erhalten neue Eingangstüren und teilweise moderne Elektrik. Auch Rauchmelder und neue Hausanschlüsse sind hier vorgesehen. Während die Baustellen jetzt nach der Winterpause gut anlaufen, ärgert sich Stützer über bürokratische Herausforderungen. "Bereits im November mussten wir entsprechend der neuen Trinkwasserverordnung Angaben über die technische Ausstattung unserer Immobilien machen", sagt er. Derzeit vermietet und verwaltet die Theißner Genossenschaft rund 1 500 Wohnungen. Diese befinden sich in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt. "Jedes Bundesland hat andere Formulare, es ist ein totales Chaos, weil wir bis heute auf die Durchführungsbestimmungen zur neuen Verordnung warten", kritisiert Stützer.

Diese trat im November 2011 in Kraft und verordnet die Untersuchung auf Legionellen in Trinkwassererwärmungsanlagen. Demnach müssen Vermieter ihre Anlagen zur Warmwasseraufbereitung regelmäßig auf Legionellen untersuchen lassen. Denn diese Bakterien können schwere Erkrankungen auslösen, wie zum Beispiel Lungenentzündungen. "Als Unternehmen haben wir erst einmal die Meldepflicht eingehalten. Doch ich bezweifle, dass die Gesundheitsämter entsprechend personell und technisch ausgestattet sind, um alle Vorgänge zu bearbeiten", sagte Stützer. Mehrkosten von 3 000 bis 4 000 Euro pro Haus könnten auf die Genossenschaft zukommen. Doch wie gesagt, noch wartet Stüzer auf die Durchführungsbestimmungen und die konkreten Forderungen.