Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Spanier und Italiener zu Besuch
KÖNDERITZ/MZ. - Sie heißen Brahma, gelber Strasser, Italiener-Huhn oder Spaniertaube, die Welt der Rassegeflügel ist nicht nur reich an interessanten Namen, sondern auch genau so farbenfroh. Am Wochenende lockte der Geflügelzuchtverein Langendorf und Umgebung zur alljährlichen Ausstellung auf den Saal in Könderitz und gab den Gästen einen Einblick in eben diese bunte Welt der Rassegeflügel. 100 Aussteller mit 859 Tieren konnte Gerhard Schob, Vorsitzender des Langendorfer Vereines, begrüßen. "Alle sind so wie erwartet eingetroffen", sagte Schob bei einem Rundgang durch die Ausstellung, die bereits Freitagnachmittag ihre Pforten für Besucher öffnete.
Integriert in die Veranstaltung war auch eine Sonderschau Spaniertaube. "Die gibt es in vielen Farbschlägen, in den Grundfarben Schwarz, Weiß, Rot und Gelb sowie gemischt", erklärte Schob. Dabei kommen die gefiederten Tiere nicht wie der Name vermuten lässt aus Spanien, sondern aus Thüringen. Entstanden sind die Spaniertauben aus den Rassen Nürnberger Bagdetten, Feldtauben, Türkentauben und Brieftauben. Sie gelten als guter Flieger und Futtersucher. "Aber letztlich kann man nicht sagen, welches Tier das Beste, Schönste oder Beliebteste ist. Für jede Rasse gibt es Liebhaber", betonte der Vereinschef.
Der jüngste Aussteller am Wochenende war der neunjährige Nico Rabe. Er züchtet seit drei Jahren Tauben der Rasse Mittelhäuser weiß. Schon sein Opa und auch sein Vater gehen dem Hobby nach, ebenso sein Bruder Kevin. So wurde es immer von Generation zu Generation weiter gegeben. Sechs Tiere hatte der Döbitzschener am Wochenende ausgestellt, holte allerdings dieses Mal keinen Preis. "Mein Vati hat zwei Tauben von mir und eine hat ein vorzüglich bekommen", plauderte der Junge, der mit seinem Kumpel Justin Pfeiffer bei der Ausstellung seine Runden drehte. Es sei natürlich wie in vielen Vereinen schwer Nachwuchs zu gewinnen, meinte der Vereinsvorsitzende. Und da sei er über jeden jungen Menschen froh, der sich für dieses Hobby interessiert.
Gerade einmal sechs oder sieben Züchter seinen es bei den Langendorfer, die unter 30 Jahre alt sind. Das Durchschnittsalter liege bei 50 Jahren, nannte Schob eine Hausnummer. Aber mit 45 Mitgliedern ist man trotzdem noch ganz gut als Verein aufgestellt.
Einer, der den Geflügelzüchtern seit 1961 die Treue hält, ist Frank Zetzsche. Er hatte am Wochenende 18 Tiere dabei, Thüringer einfarbige heißen sie. Zudem züchtet er seit 1952 die Spaniertauben, nur ausgestellt hatte Zetzsche sie dieses Mal nicht.