Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Melody und Agata stehen gut
OSTERFELD/MZ. - Die Wintergerste ist bei der Osterfelder Agrar GmbH seit Beginn dieser Woche unter Dach und Fach. Die Erträge seien nicht schlecht. Als nächstes - in etwa einer Woche bis zehn Tagen - könnte die Rapsernte starten, schätzt Gerrit Tonkens. Allerdings erwartet der Chef des Osterfelder Landwirtschaftsbetriebes von der eher schlechte Ergebnisse. Die Saat sei zwar aufgegangen, aber schlecht rausgekommen, meint der 51-Jährige. Was den Mais angehe, sei der zwar gut aufgegangen, aber noch sei es zu früh, um Rückschlüsse zu ziehen.
Besser sähe es da schon mit den Kartoffeln aus, die auf den Feldern der GmbH auf 140 Hektar rund um Osterfeld gedeihen. "Wir beproben einmal in der Woche unsere Kartoffelschläge, kontrollieren dabei die Anzahl und die Größe der Knollen und diese Proben lassen eine recht gute Ernte vermuten", sagt Tonkens. Der Holländer führt seit 16 Jahren das Osterfelder Agrarunternehmen, das seinen Sitz im Ortsteil Haardorf hat. Auf 1100 Hektar zwischen Pauscha und Kleinhelmsdorf hat der Landwirtschaftsbetrieb Feldfrüchte angebaut. Mit gut vierzig Prozent macht der Weizen dabei den größten Anteil aus. Hinzu kommen Mais, Raps, Gerste, Zuckerrüben und eben Kartoffeln, die im elften Jahr auf den Böden der GmbH wachsen.
Dass er damals in den Kartoffelanbau eingestiegen sei, habe etwas damit zu tun, dass die Verbraucher immer mehr auf Produkte aus der Region setzen und so liefert er seine Ware denn auch an große Supermarktketten der Region, erklärt Gerrit Tonkens. Mittels einer Schlagkartei, die sein Betrieb von jedem Schlag führt, könne er lückenlos nachweisen, wann was gedüngt oder mit welchen Mitteln die Pflanzen behandelt worden sind, berichtet er. Eine Sache, die dem Verbraucher heute wichtig ist.
In diesem Jahr nutzt Gerrit Tonkens für den Anbau der Erdäpfel vierzig Hektar Land des Osterfelders Hans-Erich Bardenwerper, dem einzigen privaten Landwirt der Kleinstadt. Denn seit gut fünf Jahren verbindet die beiden eine enge Zusammenarbeit, werden, um Fruchtfolgen einzuhalten und damit gute Erträge und Qualitäten zu erzielen, regelmäßig Flächen getauscht. "Denn Kartoffeln dürfen nur aller vier bis fünf Jahre auf den gleichen Feldern angebaut werden und da hat sich die gute Zusammenarbeit mit dem Osterfelder Landwirt bewährt", lobt Tonkens.
Insgesamt fünf Kartoffelsorten gedeihen auf den Feldern rund um Osterfeld. Die tragen so wohlklingende Namen wie Melody und Agata und sind vor allem als Speisekartoffeln in den drei Qualitäten mehligkochend, vorwiegend festkochend und festkochend vorgesehen. Zwischen 45 bis 50 Tonnen der braunen Knollen hofft Tonkens pro Hektar aus der Erde zu holen. Die werden im Weickelsdorfer Kartoffellagerhaus, das seit 2003 zum Betrieb gehört, sortiert und gelagert. Hier wird gerade die gesamte Lagerung auf Kistenlagerung umgestellt, die für die Qualität der Knollen von Vorteil ist. Doch nicht der gesamte Ertrag genügt den hohen Ansprüchen des Handels und damit der Verbraucher an eine Speisekartoffel. Deutsche Verbraucher bevorzugen eher kleinere Exemplare, zu große Kartoffeln gehen in den Export vor allem nach Osteuropa. Kartoffeln, die verwachsen sind oder Mängel an der Schale haben, werden hingegen als Futterkartoffeln genutzt oder als geschälte Ware an Großküchen verkauft.