Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Hopfenernte mit gutem Ergebnis
gleina/MZ. - Es ist Woche vier der Hopfenernte in Gleina und Oelsen (Gemeinde Elsteraue). Und das geht nicht spurlos an den Mitarbeitern und Erntehelfer vorbei, immerhin arbeiten sie in Schichten, Tag und Nacht, bei Wind und Wetter. "Wir arbeiten rund um die Uhr und es ist keine leichte Arbeit", sagt Holger Hauschild. Der Hopfenmeister weiß, wovon er spricht, immerhin arbeitet er seit fast drei Jahrzehnten in der Hopfenanlage in Gleina. Sie gehört wie auch die in Oelsen zur Agricola Rehmsdorf.
"Wir denken, dass wir in diesen Tagen zum Ende kommen werden", sagt Hauschild. Schließlich habe man auch nicht unbegrenzt Zeit, die Hopfenreben einzufahren. Wartet man zu lange, können die Pflanzen braun und damit unverwertbar werden. Doch in Gleina und Oelsen ist alles im grünen Bereich - im wahrsten Sinne des Wortes. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: "Es ist eine gute mittlere Ernte, das freut uns."
Auf 91 Hektar Fläche baut die Agricola in diesem Jahr den Hopfen in fünf Sorten an. Die Fläche gehört zum Anbaugebiet Elbe-Saale, insgesamt gibt es sechs solcher Gebiete in ganz Deutschland. Das größte ist Hallertau und liegt in Bayern. Dort wie hier, so sagt Hauschild, sei die aktuelle Ernte eine gute, eine durchschnittliche.
Die Arbeit für die Hopfenbauern beginnt bereits im Frühjahr, dann müssen die Drähte neu gespannt werden, an denen die Pflanzen später hochwachsen. Und bei über 90 Hektar Fläche ist das eine mühsame aber wichtige Arbeit. Reihe für Reihe fahren die Traktoren diese ab, Helfer binden die Drähte oben an den Gerüsten fest und später stecken sie die anderen enden an der Pflanze in die Erde.
Reihe für Reihe fahren die Traktoren auch jetzt bei der Ernte ab. Ein Helfer steht dabei auf dem Hänger und passt auf, dass die Hopfenreben nicht daneben fallen. Ein zweiter Mann geht nebenher und passt auf, dass die Hopfenabreißmaschine die Pflanzen richtig erfasst. Ist der Hänger voll, wird abgeladen und die Reben in die Pflückmaschine eingehängt. Diese ist auch noch gar nicht so alt, sie wurde erst vor drei Jahren von der Agricola angeschafft und ermöglicht einen zügigen Durchlauf. Und das wiederum ist gut für die Qualität der Dolden. Die sind es nämlich, die nach dem ganzen Pflückprozess noch übrig bleiben. Sie werden getrocknet, in Säcke gepresst und kurze Zeit gelagert. So lange, bis sie zum Weiterverkauf abgeholt werden und dann in Kühlhäusern untergebracht werden. Bis sie schließlich weiterverarbeitet werden. Die erste Ladung Hopfen ist übrigens schon weg, sagt Hauschild.
In welchem Bier dann letztlich Hopfen aus Gleina steckt, das kann er aber nicht sagen. Wobei, ein Beispiel fällt ihm dann doch ein. Denn der Wirt der Gaststätte Bayrischer Bahnhof aus Leipzig holt sich jährlich Hopfen aus Gleina. Das Bier wird dort gebraut und so kann, wer will, dort den Gerstensaft aus echtem Gleinaer Hopfen trinken. Doch ein Großteil des Hopfens, der in Deutschland geerntet wird, geht ins Ausland.