Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Himmlisch wie im Himalaya
LOBAS/MZ. - Dienstag war es so weit und 56 Gäste kamen. Hier wird munter geschwatzt und in Erinnerungen geschwelgt, gibt es Heimatgeschichte und Anekdoten in Mundart. "Das Kaffeekränzchen ist für uns ein fester Termin. Wir kommen schon seit DDR-Zeiten jedes Jahr", sagt Lotte Meinel. Die 85-Jährige sitzt mit Mann Gerhard Meinel und Tochter Martina Sittel am Tisch. "Wir wohnen in Stockhausen und kommen nicht mehr groß heraus. Beim Kaffeekränzchen kenne wir viele und plaudern gern", fährt sie fort. Tischnachbarin Dagmar Rost kann da nur staunen. "Ich bin erst seit einem Jahr Rentner und seitdem hier dabei", sagt sie. Dagmar Rost ist mit fünf Frauen vom Würchwitzer Kegelclub zu Gast und geniest die gesellige Runde.
"Ich habe extra das Dach auf dem Carport neu gedeckt und die Balken gestrichen, damit ihr euch wohl fühlt", frohlockt Klaus Rehm. Er wohnt heute ihm Pfarrhaus und fungiert als Gastgeber. "Ich komme gerade aus dem Himalaya und war dort drei Wochen wandern", sagt er und packt passend dazu Bilder auf den Tisch. Unterdessen findet auch der Würchwitzer Ortsbürgermeister Klaus Rübestahl ein paar passende Worte für die Senioren. Kaffee und Kuchen hat übrigens der Ortschaftsrat spendiert.
Luise Percher ist extra aus Meuselwitz gekommen. Seit Jahren pflegt sie die Mundart der Region und gibt auch an diesem Nachmittag ein paar Geschichten zum Besten. So erzählt sie über Millenkaase (Milbenkäse), dor irschte Schtor (der erste Star) und ihre Liebe zu Keene (Kayna). Und auch zu dem schönen Kuchen - dem traditionellen Aufläufer, auch Huckelkuchen genannt - weiß sie einen Vers: "In de Delle, da is de Gegend um Schmelle (Schmölln)." Die Senioren der Runde freut es und nebenbei reift die Idee für die nächste Heimatbroschüre in Mundart.