Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Fladenbrot trifft auf Schnitzel
Droyssig/MZ. - "In Deutschland gefällt es mir prima, die Schule ist toll. Zum ersten Mal habe ich Englisch und Latein ausprobiert", sagt Julietta Biganjan. Nur an die Kälte habe sie sich erst gewöhnen müssen. Zu Hause seien es noch über 30 Grad Celsius gewesen. Und auch das Essen war eine Umstellung. "Ich mag Hamburger und Schnitzel", erzählt sie weiter. Zum ersten Mal nahm sie an einem Schüleraustausch teil. Als Gastgeschenk hatte sie armenisches Fladenbrot mit. "Ich war noch nie so weit weg von zu Hause und noch nie ohne meine Eltern", erzählt das armenische Mädchen weiter.
Bereits seit sechs Jahren lernt sie Deutsch und kann sich sehr gut verständigen. Mit ihrer Gastgeberin Gina-Lynn Preller hat sie schnell Freundschaft geschlossen. "Ich bin erst eine Woche bevor die Gäste kamen gefragt worden und habe spontan Ja gesagt", erzählt die Deutsche. Sie ist im 165-Seelen-Ort Seifartsdorf (Nähe Eisenberg) zu Hause. Gemeinsam waren die beiden Mädchen in Gera im Kino und einkaufen. Vor allem Geschenke für die armenische Familie, wie zum Beispiel Schuhe für den Bruder und Süßigkeiten, kauften die beiden gemeinsam ein. "Unterhalten haben wir uns nur in Deutsch", sagt Gina-Lynn.
"Dieser Schüleraustausch zielt aus unser Sicht nicht auf das Erlernen der Fremdsprache, sondern auf das Erlangen sozialer Kompetenzen und das Kennenlernen fremder Kulturen", sagt Jens Müller. Er ist Inhaber der Zeitzer Lernpraxis am Altmarkt und ein Kooperationspartner des CJD. In dieser Funktion ist er regelmäßig in Droyßig und begleitete die Teilnehmer am Schüleraustausch.
Das Programm war sehr abwechslungsreich. Neben der Teilnahme am normalen Unterricht im Droyßiger Gymnasium gehörten verschiedene Ausflüge dazu. Sie führten zum Beispiel in den Leipziger Zoo, zur Arche Nebra, nach Halle zum Museum für Vorgeschichte und zu einer armenischen Kirche und in die Feengrotten nach Saalfeld. Aber auch geselliges Beisammensein und gemütliche Spielabende (Foto) gehörten dazu. Voraussichtlich im Mai nächsten Jahres fahren dann die Deutschen nach Armenien. Der Schüleraustausch wird vom Kultusministerium gefördert.