Burgenlandkreis feiert Jubiläum Burgenlandkreis feiert Jubiläum: Erfolgsstory trotz Reibungen

naumburg/MZ - Mit einem Fest auf der Naumburger Vogelwiese hat der Burgenlandkreis gestern Abend sein 20-jähriges Bestehen gefeiert. Vor mehreren Hundert Gästen würdigte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) die erfolgreiche Entwicklung der Saale-Unstrut-Elster-Region. „Unter dem Dach des Burgenlandkreises haben sich eine beachtliche Identität und eine bemerkenswerte wirtschaftliche Schlagkraft entwickelt. Auch touristisch kann der Landkreis mit einem kräftigen Pfund wuchern“, sagte Haseloff.
Außerdem wies der Ministerpräsident auf die Bewerbung Naumburgs mit seiner umliegenden Kulturlandschaft um die Aufnahme in das Unesco-Welterbe hin. Naumburg habe zweifellos das Zeug dazu, in diesen Kreis vorzustoßen. „Unser jetzt schon an Unesco-Stätten außerordentlich reiches Land könnte sich dann mit einem weiteren Projekt schmücken.“
Erfolg dank harter Arbeit der Bürger
Die erreichten Erfolge seien dem Burgenlandkreis allerdings nicht in den Schoß gefallen. Sie seien das Ergebnis harter und zielstrebiger Arbeit der Bürger.
Haseloff dankte in seiner Rede dem scheidenden Landrat Harri Reiche (parteilos) für seine erfolgreiche Arbeit und die konstruktive Zusammenarbeit mit der Landesregierung. Dem neu gewählten Landrat Götz Ulrich (CDU) gratulierte der Regierungschef: „Ich wünsche Ihnen bei der Amtsführung stets eine glückliche Hand. Ihre Vorgänger übergeben Ihnen ein gut bestelltes Haus.“
Zuvor hatte Reiche auf die 20-jährige Entwicklung des Kreises zurückgeblickt. Sowohl die Fusionen zum ersten Burgenlandkreis 1994 als auch zum jetzigen Landkreis im Jahr 2007 seien nicht ohne Reibungen verlaufen. „Dennoch ist es gelungen, eine Erfolgsgeschichte zu schreiben und die Zusammenschlüsse letztlich ohne größere Probleme über die Bühne zu bringen.“ Mit 4,8 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr habe die Wirtschaft des Kreises inzwischen den zweiten Platz im Land erreicht.
Seit 1. Juli 1994 gibt es den Burgenlandkreis. Allerdings entstand er zunächst aus der Fusion der Landkreise Nebra, Naumburg und Zeitz. Die sogenannte Gurke war übriggeblieben, da sich Querfurt trotz des Werbens aus Naumburg zeitig in Richtung Merseburg orientiert hatte, Weißenfels und Hohenmölsen mit ihrem Zusammenschluss ihrerseits die notwendige Mindesteinwohnerzahl erreichten. Erster Landrat war Martin Groß (SPD). Trotz CDU-Mehrheit im damaligen Kreistag, der sich am 7. Juli 1994 in Zeitz konstituiert hatte, stellte die SPD mit Carlo Böttger den Kreistagsvorsitzenden. Während es um den Namen Burgenlandkreis kaum Diskussionen gab, beharrten die Zeitzer zunächst auf ZZ für das Autokennzeichen des neuen Kreises. Erst später kam dann das BLK-Kennzeichen.
Zum 1. Juli 2007 fand die Fusion des einstigen Burgenlandkreises mit dem Kreis Weißenfels zum jetzigen Burgenlandkreis statt. Landrat war Harri Reiche (parteilos). Der Kreis umfasst eine Fläche von 1413 Quadratkilometern. Ende 2006 wurden 205097 Einwohner ermittelt, für 2015 werden 182300 prognostiziert. Der größte Teil der Bevölkerung hat sich in einer Bürgerbefragung, bei der neben dem vom Land vorgeschlagenen Namen auch Saale-Unstrut-Kreis und Saale-Unstrut-Elster-Kreis zur Debatte standen, gegen den Namen Landkreis Burgenland ausgesprochen. Stattdessen befürworten viele die Wahl des Namens Burgenlandkreis.
Die Arbeitslosigkeit habe von 1997 von über 20 Prozent auf nunmehr weniger als zehn Prozent reduziert werden können. Hoch anzuerkennen sei ebenso, hob Reiche weiter hervor, das große ehrenamtliche und bürgerschaftliche Engagement der Menschen. Diese besondere Hilfsbereitschaft habe sich in der Bewältigung von besonderen Situationen wie zuletzt beim Hochwasser 2013 bestens bewährt. Reiche dankte allen Bürgern, nur durch sie habe der Kreis seine jetzige gute Position erreicht. Seinem Nachfolger Götz Ulrich wünschte Reiche alles Gute für dessen Tätigkeit.
Viele Gäste feierten mit
Etliche Gäste waren zur Burgenlandkreis-Geburtstagsfeier mit Geschenken gekommen. So übergab Lotto-Toto Sachsen-Anhalt 3000 Euro an das Sozial- und heilpädagogisches Hilfswerk Zeitz, um weitere Hochwasserschäden beseitigen zu können. Vom ostdeutschen Sparkassenverband, vertreten durch dessen Präsidenten Michael Ermrich, erhielt die Kirchengemeinde Untergreißlau einen Förderbescheid zur Sanierung der Glocken des Gotteshauses.
Mehrere Redner und Gratulanten, so eine Gruppe des Kreisverbandes des Städte- und Gemeindebundes, dankten Reiche für dessen Arbeit als Landrat. Musikalisch umrahmt wurde der Abend vom Polizeimusikkorps, den Jagdhornbläsern Unstrut-Finne sowie mehreren Fanfarenzügen.


