Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Eine 160-Jährige erstrahlt in neuer Schönheit
WÜRCHWITZ/MZ. - Die Inschrift "Dem Begründer der Stallfütterung, dem Verbreiter des Kleeanbaus, J. Ch. Schubart Edler von dem Kleefelde" wurde in der Steinmetzwerkstatt Späte neu aufgearbeitet. Zwölf Meter ragt es in die Höhe. "Es ist fürwahr ein Schmuckstück geworden", freut sich Ortsbürgermeister Klaus Rübestahl (parteilos). Der Würchwitzer Gemeinderat hatte das Vorhaben auf den Weg gebracht, bereits im Jahre 2009 Anträge auf Fördermittel beim Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (ALFF) gestellt und ein Dreivierteljahr später die Genehmigung erhalten. Der Zeitzer Architekt Oliver Kaptain übernahm im Spätsommer 2010 die Ausschreibung und nach dem Winter begannen die Arbeiten. "Wir haben Fehlstellen im Sandstein ersetzt, Konturen aufgearbeitet und Schäden am Postament ausgebessert", erzählt Bildhauer Christian Späte. Bereits sein Vater Alfred Späte hatte das Denkmal saniert. "Als Kind stand ich schon einmal ganz oben auf dem Gerüst und dachte das Denkmal bewegt sich, dabei waren es nur die Bäume ringsherum", erinnert sich Späte. Dieses Mal stand kein Gerüst. Der Sockel samt Inschrift war Schwerpunkt der Sanierung.
"Für mich gleicht das Denkmal einem Fruchtblatt, das Posament ist der Fruchtknoten, die Säule der Griffel und oben drauf die Narbe", sagt Helmut Pöschel als Chef des Kleefestvereines. Wer sich Zeit für das Denkmal nimmt und in die Höhe schaut, kann schöne Steinmetzarbeiten erkennen. "Über dem üblichen Akanthusblatt sind dreiblättrige Kleeblätter angeordnet, ganz oben sieht man Tierköpfe, so von Schaf und Rind, denen der Klee als Futter diente", erklärt Oliver Kaptain die steinerne Würdigung für den Edlen vom Kleefeld.
Der ortsansässige Schmied Andreas Schaller erneuerte die Einfriedung. "Die Farbe am Zaun war durch mehrfaches Streichen so dick, dass das 16er Rohr auf 22 Millimeter angewachsen war", erzählt der Würchwitzer. So schliff er die Zaunsfelder ab, erneuerte fehlende Teile, fertigte ein zweiflügliges Tor und ließ alles beschichten. Jetzt sieht der alte Zaun wieder schön aus. Nagelneu ist eine Sandsteinbank, die die Firma Späte fertigte. Mit Planung, Zaun und Steinmetzarbeiten kostete die Sanierung 26 000 Euro.