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Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Die Drei von der Feuerwehr

Von claudia petasch 27.02.2012, 17:59

Kayna/MZ. - Angefangen hat alles mit einer simplen Frage. "Warum bist du eigentlich nicht in der Feuerwehr", wollte ein Nachbarskind von Ulrike Röhrborn wissen, als sie selbst noch ein Kind war und im Garten vor sich hin spielte. "Da bin ich zu meiner Mutti gelaufen und habe sie das gleiche gefragt", erinnert sich die heute 17-Jährige. Aber weil sie nicht alleine zur Feuerwehr wollte, hat sie ihre Freundin Lydia Vollrath (17) gebeten mitzukommen. Später stieß dann Ulrikes Schwester Lena (16) dazu und inzwischen sind die drei die jüngsten der insgesamt 33 Kräfte in der Einsatzabteilung der Kaynaer Feuerwehr.

In wenigen Tagen werden sie ihren ersten Lehrgang beginnen und sind schon mächtig aufgeregt. Auch weil die drei jungen Frauen mit Schule beziehungsweise Ausbildung gerade gut zu tun haben. "Klar, das ist schon eine Herausforderung, das neben Schule oder Lehre zu machen", sagt Ulrike. Aber diese Aufgabe wollen sie meistern, haben ja lange und oft gefragt, wann sie denn den ersten Lehrgang absolvieren können. Zu den Einsätzen mitfahren dürfen sie aber schon jetzt, nur eben noch nicht viel machen. Und während die drei das erzählen, fällt Ulrike ihre erste Fahrt ein. Silvester ging es nach Zettweil. Zufällig sah sie dort Lydia, die bei Freunden feierte. "Ich habe sie gesehen und vor Freude ganz laut aus dem Auto gerufen", sagt Ulrike und muss heute darüber lachen.

Gerätekunde, Lichttechnik aufbauen, den Löschangriff nass üben - das haben die Kaynaerinnen alles schon in der Jugendwehr gemacht. Und vor allem bei den Wettkämpfen waren die Mädchen immer spitze, ließen so manches Jungsteam hinter sich. "Das erfüllt uns schon mit Stolz, wir sind meist das einzige Mädchenteam. Aber ganz ehrlich, wir sind seit zehn Jahren dabei und bei jedem Wettkampf habe ich die gleichen Bauchschmerzen", plaudert die 17-jährige Ulrike.

Was alle drei an ihrer ehrenamtlichen Arbeit lieben, ist der Teamgeist, der Zusammenhalt. Und als Mädchen oder junge Frau fällt man eben doch ein wenig aus der Reihe, wenn man bei der Feuerwehr ist. "Ich fand das eh schon immer cool", sagt Ulrike. Die drei wissen auch, dass sie von ihren älteren Kollegen geschätzt werden. "Die machen sich schon Sorgen um uns, klar, wir sind ja die Jüngsten. Aber ich denke die würden uns auch nicht wieder hergeben", sagt Lydia. Dabei bleiben wollen die jungen Frauen auf jeden Fall, auch in Zukunft. Lydia absolviert derzeit eine Ausbildung und kann das ganz gut mit dem Ehrenamt verbinden. Ulrike sagt, dass sie nach dem Abitur gern studieren will. "An meinem Zweitwohnsitz würde ich mir dann wieder eine Feuerwehr suchen, wo ich mitmachen kann". Auch Lena sagt, sie will nach Abschluss der Schule bei der Stange bleiben. "Auf jeden Fall", betont sie.