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Bundeswehr Bundeswehr: Sanitätskommando nimmt Formen an

Von Rolf Kern 11.12.2001, 17:00

Weißenfels/MZ. - Die Umstrukturierung des Bundeswehr-Standortes Weißenfels geht weiter voran. Sind noch die Panzergrenadierbrigade 38 und das Logistikregiment 13 in der Kreisstadt stationiert, so muss man den Standort in der Zukunft mit einem neuen militärischen Begriff in Zusammenhang bringen: Dem Sitz des Sanitätskommandos III und Teilen der Sanitätstruppe.

Kommandeur ist Oberstarzt Dr. Lutz Bandekow, der am Dienstag die neuen Aufgaben vorstellte. Nach seinem Eintritt in die Bundeswehr Ende der 60-er Jahre in Fürstenfeldbruck durchlief Bandekow etliche Stationen. Von 1995 bis 2001 war er Chefarzt des Bundeswehrkrankenhauses in Berlin, ehe er an die Saale wechselte. Der Mann baut seine Mannschaft seit August auf. Zunächst war nur ein kleiner Stab vor Ort, jetzt sind 50 Prozent des Personals im Einsatz. Wenn die Brigade und das Regiment im Jahre 2003 aufgelöst werden, werden rund 1300 Sanitätssoldaten in der Kreisstadt ihren Dienst absolvieren. "Als dies klar war, hatte die Stadt nur noch ein gebremstes Engagement für die Brigade", kritisiert Oberstleutnant Dieter Wnuck enttäuscht. Nun wird das Sanitätskommando der größte Standort in Deutschland.

Der Sanitätsdienst befindet sich in der Bundesrepublik im größten Wandel seiner Geschichte. Bedingt durch die neuen Aufgaben, gerade bei Auslandseinsätzen, war auch eine andere Führungsstruktur notwendig. Das Kommando III ist eines von vier regionalen in Deutschland. Die Hauptaufgabe: Alle Truppenteile, Einrichtungen und Dienststellen aus fünf Bundesländern werden von der Kreisstadt aus zentral geführt. Es gilt die Maxime, den Soldaten im Falle einer Verwundung, Erkrankung oder eines Unfalles die optimale Versorgung zukommen zu lassen. Hier soll vor allem die Qualität verbessert werden.

Das bedeutet für das Sanitätskommando III unter anderem, die medizinische Versorgung von rund 35 000 Soldaten im Friedensfall flächendeckend zu garantieren. Die Zeit- bzw. Berufssoldaten verfügen in der Mehrzahl über Erfahrungen bei KFOR- und SFOR-Einsätzen und bilden das Rückgrat des Personals. In Krisengebieten sind derzeit rund 660 Bundeswehr-Sanitäter im Einsatz.

Die Ausstattung ist ausgerichtet auf den Standard der Rettungsmedizin. Für den Transport von Verletzten und Verwundeten stehen geländegängige Rettungswagen und Hubschrauber zur Verfügung. Die gerätemäßige Ausstattung entspricht - ebenso wie die Krankenhäuser - den zivilen Anforderungen. Für die mobile Versorgung von Truppen im Einsatz oder während der Übungen stehen bewegliche Rettungszentren auf Containerbasis zur Verfügung.