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Brauwesen Brauwesen: Döschwitzer Bier ging in viele Zeitzer Betriebe

Von Angelika Andräs 02.06.2003, 18:31

Zeitz/Döschwitz/MZ. - Privatbrauerei und Gaststätte war es von 1883 bis 1970. Gebraut wurde Döschwitzer Bier, berichtet Berger. Keine Riesenmengen, aber 1000 Hektoliter pro Jahr waren es schon. Davon ging ein Teil in den Ausschank in der Gaststätte. Und die Familie, zuletzt Berger, belieferten auch verschiedene HO- und Konsum-Geschäfte in Zeitz. Etwa zehn an der Zahl. "Ich hatte auch Glück", sagt Berger, "dass mir die Betriebe so viel Bier abgenommen haben." In die Zemag, das Hydrierwerk oder das Stahlwerk Kretzschau habe er es geschafft.

Was in den großen Brauereien auch in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts schon längst automatisiert war, blieb bei Bergers zum großen Teil Handbetrieb. Außerdem musste Berger auch fast alles selber können und machen. Denn Leute konnte man nicht anstellen, erinnert er sich. Und gelernt hat er sein Handwerk von der Pike auf, wie schon seine Vorfahren. Lehrling, Geselle, dann das Meisterdiplom in München. Sonst hätte er ja keine Zulassung bekommen, meint er. Dazu kam die Erfahrung aus dem Familienbetrieb.

Der Malzröster steht schon in der neuen Ausstellung des Mitteldeutschen Umwelt- und Technikparkes (Mut) Zeitz im Obergeschoss der Alten Mälzerei in Zeitz. Anderes Braugerät kam aus Weißenfels und von der Oettler-Brauerei, sagt Mut-Geschäftsführer Andreas Ohse. Aber die Sammlung soll ja ausgebaut werden. Und dazu will Berger schon noch etwas beisteuern. Der Würzekühler, der solle noch her, sagt der Senior. 86 Jahre ist Berger alt. Aber was soll's, meint er, schließlich sei er, der noch in Döschwitz wohnt, ja auch noch mit seinem Trabi da.