Botanische Besonderheit Botanische Besonderheit: Tulpenpracht gedeiht an Zweigen
Hohenmölsen/MZ. - Im Garten der Familie Kahl in der Hohenmölsener Goethestraße 55 gedeiht eine botanische Besonderheit - ein echter amerikanischer Tulpenbaum. Dem Liriodendron tulipifera, so der wissenschaftliche Name der Pflanze, scheint es dort sehr zu gefallen. Er steht nämlich in voller Blütenpracht. Und das bereits zum 5. Mal.
"Ein blühender Baum ist doch nichts Besonderes", wird so mancher Laie denken. Doch weit gefehlt. Ein Tulpenbaum entfaltet seine Schönheit in der Regel erst nach 17 Lebensjahren zum ersten Mal. Die Blüten des im östlichen Nordamerika in Tälern und an feuchten Hängen beheimateten Baumes ähneln einer Tulpenblüte. Die Farbe ist schwefelgelb bis gelbgrün. Nektarausscheidungen an der Basis der Kronenblätter bilden einen orangefarbenen Streifen, das so genannte Saftmal.
Die Blätter des Baumes sind langgestielt, im Umriss fast viereckig mit einem sattelförmigen Mittellappen und zwei geschwungenen Seitenlappen. Die Farbe ist frischgrün, die Herbstfärbung goldgelb. Tulpenbäume blühen von Mai bis Juni und können in ihrer ursprünglichen Heimat bis zu 50 Meter hoch werden. Der Baum in Kahls Garten hat sich nach seiner Pflanzung vor einem Vierteljahrhundert mittlerweile 25 Meter in die Höhe gereckt.
Gekauft hat ihn Hans-Jürgen Kahl bei der Granschützer Gärtnerei Lutsche. Allerdings erlag der Hohenmölsener, ebenso wie viele botanische Laien, einem Irrtum. Denn eigentlich wollte er eine Magnolie kaufen, die viele fälschlicherweise als Tulpenbaum bezeichnen. Um so erfreuter ist die Familie nun über die Blütenpracht im Garten.