Berufsvorbereitungsjahr Berufsvorbereitungsjahr: Mit dem BVJ Schüler fit machen
Laucha. - Zu einer Informationsveranstaltung hatte die Pestalozzischule für Lernbehinderte in Nebra ihre diesjährigen Schulabgänger sowie deren Eltern am Mittwochabend eingeladen. Eine Vielzahl der Erziehungsberechtigten und der betreffenden 16 Schüler nutzten dieses Angebot und fanden sich vor Ort, in der Berufsschule Laucha, ein. Hier wurde den Eltern und Schülern eine Möglichkeit des weiteren Entwicklungsweges nach Verlassen der Schule aufgezeigt. Der stellvertretende Leiter der Berufsschule Naumburg, Dietmar Frohn, der Leiter der Berufsschule Laucha, Bernd Mösezahl sowie Sybille Altzschner, Berufsberaterin des Arbeitsamtes Merseburg, stellten den Anwesenden das Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) vor. Nach der Begrüßung durch die Schulleiterin der Pestalozzischule, Andrea Küttner, verdeutlichte Frohn den Teilnehmern, dass die Berufswahl, die kurz vor den Schülern stehe, eine der wichtigsten Entscheidungen sei. Das BVJ sei kein nutzloses Jahr. Wichtig sei, dass die Berufsschule die Jugendlichen begleitet, unterstützt und berät.
Das BVJ ist eine schulische Form der Berufsvorbereitung und wird an den Berufsschulen angeboten. Zielgruppen sind vor allem Schüler ohne Hauptschulabschluss und Abgänger der Schulen für Lernbehinderte. Das BVJ dauert ein Jahr und während dieser Zeit werden praktische und theoretische Grundqualifikationen vermittelt, Einblicke in verschiedene Berufsfelder gegeben. Das BVJ hilft, schulische Lücken zu schließen, informierte der Lauchaer Berufsschulleiter. Es diene jedoch nicht der Lehrlingsausbildung. "Wir wollen die Jugendlichen fit machen, dass sie die Berufsausbildungsreife erlangen, wollen sie in ihrer Persönlichkeit festigen und ihnen so den Einstieg in die Berufsausbildung erleichtern", sagte Mösezahl. Das BVJ sei bei guten Leistungen mit dem Hauptschulabschluss gleichzusetzen. Es liege an jedem selbst, diese Chance zu nutzen. Der Wille, etwas zu erreichen, müsse vorhanden sein. Neben den begleitenden Unterrichtsfächern Deutsch, Mathematik und Sozialkunde werden die Berufsfelder Bau, Metall, Textil, Farbe, Hauswirtschaft und Agrar angeboten. Jeder könne sich zwei Berufsfelder aussuchen, in denen jeweils ein halbes Jahr lang die Ausbildung erfolgt. Mösezahl bezeichnete das BVJ als Sprungbrett in das Berufsleben.
Die Berufsberaterin berichtete, dass nach sechs Monaten im BVJ die ersten individuellen Gespräche mit den Jugendlichen über den weiteren Werdegang geführt werden. Dabei werden Ausbildungsmöglichkeiten, wie die Lehre zum Facharbeiter aufgezeigt. Nach den Ausführungen kamen Eltern und Schüler mit den Fachlehrern ins Gespräch und schauten sich die Ausbildungsbereiche an.