Berufsschule Zeitz Berufsschule Zeitz: Sporthalle steht noch immer unter Wasser

Zeitz/MZ - Wasser steht noch immer in der Turnhalle der Berufsbildenden Schule in Zeitz. Ein Mann schiebt mit dem Besen das Nass zu einer kleinen Pumpe. Zwölf Wochen nach der großen Flut sind die Auswirkungen katastrophal. „Das Wasser sammelte sich unter dem Sportboden, der inzwischen herausgenommen wurde. Der Fußboden und die darunter befindliche Heizung waren komplett zerstört und wurden bereits entsorgt“, sagt Thomas Jähnel. Der Leiter des Schulverwaltungs- und Bauamtes des Burgenlandkreises führt kurz vor Beginn des neuen Ausbildungsjahres durch die Bildungsstätte.
Die verheerenden Spuren des Hochwassers im Juni sind überall zu sehen. Bereits im Juni bezifferte Landrat Harri Reiche (parteilos) den Schaden an der Zeitzer Berufsschule auf etwa 2,1 Millionen Euro. Man muss kein Prophet sein, um festzustellen, dass die Turnhalle in diesem Jahr nicht mehr nutzbar sein wird. Und das nicht allein wegen dem Sportboden. Der Prallschutz an den Wänden muss demontiert werden, die Elektromotoren an den Zuschauertribünen funktionieren ebenso wenig. Ein großer Teil der sanitären Anlagen wurde bereits zurückgebaut.
„Eine Alternative für den Schulsport und die zahlreichen Vereine haben wir im Moment nicht“, konstatiert Jähnel. Wenigstens die Umkleideräume, ein Kraftraum und die Außenanlagen können genutzt werden.
„Wir konzentrieren uns auf die Sanierung des Schulgebäudes und sind froh, dass am Donnerstag der Unterricht dort beginnen kann“, fährt Jähnel fort. Doch Normalität ist längst noch nicht eingezogen. Das Erdgeschoss bleibt für die Auszubildenden gesperrt, denn hier arbeiten die Handwerker. Im Innenhof stehen Container und andere Baustelleneinrichtungen. Das Vorhaben ist in drei Bauabschnitte aufgeteilt. Priorität, so fährt Jähnel fort, besitzen die Sanierung der Kfz-Werkstatt, die Fachräume für Biologie und Chemie sowie die Ausbildungsstätten für den Bereich der angehenden Installateure. In den Fluren wurde in diesen Tagen damit begonnen, die Trockenbauwände in jener Höhe aufzuschneiden, wo das Hochwasser stand. Bis zu dieser Grenze werden Gipskartonplatten und Dämmung herausgenommen. Der Rückbau läuft auf vollen Touren. Auch die Fußbodenfliesen in Fluren und Klassenräumen müssen komplett entfernt werden. Sie sind uneben, denn darunter stand überall Wasser.
„Manches läuft leider nicht so schnell, wie wir es uns wünschen. Denn als öffentliche Hand sind wir an gewisse Abläufe gebunden“, erklärt der Amtsleiter. Das beginnt bei der Erstellung der Leistungsverzeichnisse, danach erfolgt die öffentliche Ausschreibung und nach festgelegten Fristen die Vergabe. „Selbst nach Auftragserteilung braucht die jeweilige Firma noch eine gewisse Zeit, ehe sie mit der Ausführung der Arbeiten beginnen kann“, fährt Jähnel fort. „Wenn alles gut geht, könnte das Gros der Arbeiten im Schulhaus Ende des ersten Quartals 2014 abgeschlossen sein.“ Die Finanzierung sei über die aufgelegten Hilfsprogramme gesichert.
Jähnel wird unterdessen nicht müde, den Einsatz von Schulleitung, Lehrern und den drei Hausmeistern vor Ort zu loben. Sie haben nach dem Hochwasser kräftig mit zugepackt, aufgeräumt und entrümpelt. Auch die zwei Seecontainer, die auf dem Hof stehen , haben Lehrer beschafft. Sie beherbergen Unterrichtsmittel wie Tafeln und Möbel einbruchssicher und vor Wetter geschützt. Nach der Sanierung werden sie wieder verwendet.