Autos - made in Zeitz Autos - made in Zeitz: Naethers Urenkel schenkt der Stadt eine Sonderausstellung

Zeitz - Es ist Ernst-Albert Naether zu verdanken, dass ab Sonnabend eine wunderbare, kleine Sonderausstellung im Deutschen Kinderwagenmuseum Schloss Moritzburg Zeitz zu sehen ist. Der Urenkel des Begründers der Kinderwagenindustrie in Zeitz entdeckte die Fahrzeuge per Zufall und sagte sich sofort: „Die müssen in Zeitz zu sehen sein.“ Dort waren sie schließlich als Teil der erstaunlich großen und weit über die reine Kinderwagenherstellung hinausreichende Naether-Produktion entstanden.
Von der Entdeckung der Fahrzeuge erzählt er gern: „Ein Bekannter hatte mich ganz aufgeregt angerufen und gesagt: Im Depot in Gelenau steht Naether. Das hat mich elektrisiert, und ich bin hingefahren, um festzustellen: Diese Sammlung ist einmalig und weckt Emotionen. Ich war total überwältigt“. Dort standen die Bubiräder, Wipproller, die Kinderkutschen und superschicken Tretautos.
Naether: „Als Zeitzer bin ich stolz auf die Kinderwagenindustrie“
„Als Zeitzer bin ich stolz auf die Kinderwagenindustrie. Mein Urgroßvater erfand 1846 in Zeitz in der Werkstatt seines Vaters den geschobenen Kinderwagen, wie wir ihn heute kennen“, sagt Naether. Doch bald wurde weitaus mehr hergestellt. Bereits seit 1877 widmete sich die Firma Naether neben der Fertigung von Kinderwagen der Herstellung weiterer Produkte aus Holz, darunter Schlitten und Kinderfahrzeuge.
Das zeigen auch die Kataloge der Firma Naether. Auf den Seiten, die daraus in den zwei Räumen der Sonderschau gezeigt werden, kann man die Fahrzeuge entdecken, die jetzt für einige Wochen im Original dastehen. Es ist eine Auswahl aus dem Depot Pohl-Ströher. Man sollte die Ausstellung tatsächlich nicht verpassen, denn sobald wird sie hier nicht wieder zu sehen sein. Umso mehr, als auch eine Leihgebühr fällig wurde.
Auswahl an Büchern rund um Spielzeug und die Spielzeugproduktion
Auch hier half Naether aus und spendete 5.000 Euro. Das zeigt, wie sehr sich der gebürtige Zeitzer, der seit Jahrzehnten in Hamburg lebt, seiner Heimatstadt noch verbunden fühlt. Ergänzend zur Sonderausstellung schenkte der dem Museum auch eine Auswahl an Büchern rund um Spielzeug und die Spielzeugproduktion.
Ein besonderer Höhepunkt der Sonderausstellung wird die Veranstaltung am Samstag, 1. September, sein. Um 15 Uhr wird Ernst-Albert Naether in einem Vortrag über die Kinderfahrzeuge aus Naether’scher Produktion berichten. Eckart Holler, aus dessen Sammlung die gezeigten Stücke stammen, wird an diesem Tag ebenfalls da sein und Auskunft zu den Exponaten geben. (mz)