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«Auch Kleiderspenden nehmen wir»

Von Bärbel Schmuck 25.02.2005, 16:06

Weißenfels/MZ. - "Ist schon wieder offen?" Peter Adolph steht am Freitagmorgen mit durchgefrorenem Gesicht und Schneeflocken im schütteren Haar in der Tür. Erwartungsvoll schaut der 56-Jährige die beiden Frauen an, die in der Küche der Weißenfelser Teestube hantieren.

"In der nächsten Woche geht es weiter." Margot Sachse, Vorstandsmitglied im Diakonischen Werk Mitteldeutschlands, nickt ihm aufmunternd zu, während sie zusammen mit Barbara Schlag Vorbereitungen trifft. Offiziell werden ab kommenden Dienstag - zu Monatsbeginn - wieder Hilfsbedürftige wie Peter Adolph erwartet. Barbara Schlag aus Markwerben und Margit Heilmann aus der Kreisstadt sind die Ansprechpartner. Beide betreten in der Teestube, die nach zweimonatiger Pause in Absprache mit der Agentur für Arbeit wieder öffnet, kein Neuland. "Diesmal sind es Ein-Euro-Jobs", erzählt Frau Schlag. "Ich habe mich beworben, weil mir zu Hause die Decke auf den Kopf fällt", fügt die 50-jährige gelernte Herrenmaßschneiderin hinzu. "Hier kann ich mich nützlich machen."

"Wir haben gemeinsam mit unserem Diakonie-Geschäftsführer, Herrn Kotzur, sehr dafür gekämpft, dass die Einrichtung wieder aufmacht", beteuert Margot Sachse. Und sie ist froh, dass es weitergeht. Denn die Einrichtung sei noch nie so lange geschlossen gewesen. Auf der Straße sei sie oft von Bedürftigen angesprochen worden. Doch ganz ohne ehrenamtliche Helferinnen und ohne Spenden habe das Angebot Teestube nie funktioniert. Die Frau vom Diakonischen Werk nennt Renate Rost, die bis kurz vor Weihnachten 2004 ein halbes Jahr lang unentgeltlich hier gearbeitet hat. "Wir sind dankbar für jede Lebensmittelspende von Kaffee, Tee bis zu Nudeln, Kartoffeln, Brot und Wurst", versichert Barbara Schlag. "Auch Kleiderspenden wie Hosen und warme Pullover, vor allem für Männer, nehmen wir gern."