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Attraktion Attraktion: Herbstmarkt lockt 1.000 Besucher

Von Torsten Gerbank 06.10.2013, 16:57
Da staunen nicht nur kleine Besucher: Detlev Balser lässt im Schlosspark Moritzburg riesige Seifenblasen wachsen.
Da staunen nicht nur kleine Besucher: Detlev Balser lässt im Schlosspark Moritzburg riesige Seifenblasen wachsen. Helga Frerund Lizenz

Zeitz/MZ - „Spielen ist schön“, Stefan Hipke sagt’s und lacht. Der Mann aus Suxdorf zählt 40 Jahre. Doch beim Herbstmarkt im Schlosspark Moritzburg kann er nicht anders. Er lässt flugs ein paar riesige Seifenblasen wachsen und eifert damit kurz Detlev Balser (46) nach. Balser steckt im Mittelalterkostüm und ist am Sonntagnachmittag ein Publikumsmagnet. Der Mann aus Prenzlau verleitet Klein und Groß dazu, sich einmal auszuprobieren. Und so wabern immer wieder riesige bunte Seifenblasen über ein Stück Schlossparkwiese.

„Das Geheimnis ist die Lauge“, sagt Balser, der natürlich nicht verrät, wie sie zusammengesetzt ist. Kaum ausgesprochen, taucht er ein saugfähiges und hohles Seil in die Lauge. „Das an zwei Stöcken befestigte Seil sieht aus, als hätte man es mit dem Strickliesel gefertigt“, sagt Balser. Nur wenige Augenblicke darauf hebt er seine Konstruktion an, breitet langsam die Arme aus und zieht sie durch die Luft. Je langsamer man das mache, desto länger und größer werden die entstehenden Seifenblasen, sagt Balser. Er kann so Kunstwerke entstehen lassen, die bis zu zehn Meter lang sind und einen Durchmesser von bis zu eineinhalb oder zwei Metern haben. Und wenn die Seifenblasen riesig sind, dann könne er schon alles ringsherum und vor allem das Morgen vergessen, sagt Balser. Für ihn sei es immer wieder faszinierend, wie eben auch Erwachsene völlig „verzaubert“ auf die vergängliche Kunst schauen.

Vor allem am Nachmittag füllte sich der Park

Rund 70 Händler und Schausteller aus Zeitz und Umgebung und eigentlich aus ganz Mitteldeutschland waren am Sonntag beim Herbstmarkt im Schlosspark zu erleben. Bis etwa 15 Uhr waren dort laut Einlassdienst schon rund 1.000 Besucher hingeströmt. Vor allem am Nachmittag füllte sich der Park. So hatte nicht nur Andreas Grunert an seinem Stand alle Hände voll zu tun. Er hatte Besen und Bürsten aus Schönheide (Erzgebirge) im Angebot. Und Besen seien auch besonders gefragt, sagte Grunert, egal ob für die Straße oder die Stube. Zudem würden Flaschenbürsten gekauft und am Beginn der Heizperiode auch Heizkörperbürsten.

Damit die neuen Besen auch lange halten, hatte Grunert gleich noch einen Tipp parat: „Man sollte die Besen nicht auf die Borsten stellen, sondern lieber umgedreht hinstellen oder hinhängen.“ Zur Reinigung genüge es, sie ab und an einmal auszuwaschen. Aus Tröglitz waren Elke und Helmut Schäfer (beide 71) zum Herbstmarkt gekommen. Das Paar hatte auch rasch etwas für die Küche gefunden: Zwiebelzöpfe. Sie sollen zunächst als Dekoration dienen, später dann zum Kochen verwendet werden. „Wenn sie noch gut sind“, so die Hausfrau. Dass der Markt trotz des grauen Wetters so viele Menschen in den Park gelockt habe, freue das Paar aus Tröglitz.

Georg Stibale aus Zeitz probiert zum Vergnügen anderer Gäste, mit dem Geigenbogen einem Sägeblatt Töne zu entlocken - und schafft es auch.
Georg Stibale aus Zeitz probiert zum Vergnügen anderer Gäste, mit dem Geigenbogen einem Sägeblatt Töne zu entlocken - und schafft es auch.
Helga Frerund Lizenz
Elke und Helmut Schäfer nehmen sich Zwiebelzöpfe mit.
Elke und Helmut Schäfer nehmen sich Zwiebelzöpfe mit.
Helga Frerund Lizenz