Ärger im Sommerbad Zeitz Ärger im Sommerbad Zeitz: Frau wird Zutritt mit Sozialpass verweigert

Zeitz - Ärger um den Sozialpass in Zeitz. Denn Ingrid Weise aus Mannsdorf blitzte vor kurzem im Zeitzer Sommerbad ab, als sie ihren Sozialpass vorlegete und ermäßigten Eintritt in der Freizeiteinrichtung erbat. Ihr Dokument wurde im Droyßiger-Zeitzer Forst ausgestellt, weil sie in der Verbandsgemeinde (VG) wohnt. Und genau deswegen wurde ihre Bitte abgelehnt. „Man sagte mir, Ermäßigung bekommen nur die Zeitzer mit Sozialpass, eine andere Regelung kenne man nicht“, sagt die Hartz-IV Empfängerin und war erstaunt.
Ermäßigung in Museum und Schloss
Denn die VG hat schon länger eine Vereinbarung mit der Stadt Zeitz, die besagt, dass man die Pässe der jeweils anderen Kommune anerkennt. Auch die Gemeinde Elsteraue ist in diesem Verbund mit im Boot. So können die Droyßiger beispielsweise in Freizeiteinrichtungen wie Bad, Museum oder Schlosspark in Zeitz von ermäßigten Eintritt profitieren. Doch offenbar war das dem Mitarbeiter, den Weise vor kurzem im Sommerbad antraf, unbekannt. Nach kurzem Hin und Her und einigen Telefonaten habe sich das Missverständnis dann klären können. Darüber ist Weise auch froh, denn sie möchte die sonnigen Tagen gern noch im Bad verbringen. Dennoch treibt sie nun die Frage um, ob es anderen Sozialpassinhabern vielleicht auch so ging wie ihr.
Stadt Zeitz bedauert Vorfall
Die Stadt Zeitz entgegnet und sagt, dass es sich um einen Einzelfall gehandelt hat. Und die Vereinbarung zum gegenseitigen Anerkennen des Passes gelte auch weiterhin, immerhin liege dafür ein Stadtratsbeschluss vom September 2013 vor. Der wurde auch nicht verändert, so Pressesprecher Thomas Sagefka. „Der Fall ist in der Tat sehr bedauerlich. Allerdings konnte er mit der betroffenen Person inzwischen geklärt werden und wir haben hausintern das Thema noch einmal durchgestellt.“
In Zeitz erhalten Bürger, die ihren Wohnsitz in der Stadt haben und Leistungsempfänger nach SGB XII und SGB II sind oder Bürger mit geringem Einkommen sowie Heimbewohner, die nur Taschengeld erhalten, auf Antrag einen Sozialpass. In der Elsteraue und dem Droyßiger-Zeitzer Forst gelten ähnliche Regeln. Zudem gibt es auf Landesebene einen Familienpass, mit dem weitere Rabatte und Vorteile verknüpft sind.
Indes ist die Nachfrage nach einem Tafel-, Sozial- oder Familienpass ungebrochen. Denn er ermöglicht es Bürgern, die finanziell nicht so gut gestellt sind, bestimmte Freizeitangebote in Zeitz, der Elsteraue und im Droyßiger-Zeitzer Forst vergünstigt zu nutzen. Auch die Zeitzer Tafel und das Mehrgenerationenhaus können genutzt werden. In Zeitz gibt es aktuell 607 Sozialpässe für rund 1.500 Personen. Diese können beim Sozialen Dienst der Stadt beantragt werden.
In der Gemeinde Elsteraue ist das Ordnungsamt für das Ausstellen der Pässe für die Einwohner zuständig. Amtsleiterin Heike Frommhold sagt, dass bisher 103 Exemplare ausgegeben wurden. Einige, die bisher nur einen Tafelpass wollten, haben sich - nach Vorlage der nötigen Nachweise - vor dem Sommer noch einen Sozialpass geben lassen, um das Zeitzer Sommerbad zu nutzen.
Im Droyßiger-Zeitzer Forst bearbeitet das Einwohnermeldeamt die Anträge. Diese können auf der Homepage der Verwaltungsgemeinschaft heruntergeladen werden. Bisher wurden seit der Einführung im August 2013 schon 119 Tafel-, Sozial- und Familienpässe ausgegeben. Davon entfallen auf das aktuelle Jahr (Stand 30.08.2016) 24 Stück. (mz)