Anhalt-Süd soll Unterkaka heißen
OBERKAKA/MZ/CLP. - Im Februar gab es eine Bürgeranhörung, im Rahmen derer die Einwohner mit ihrer Unterschrift für einen der drei Namensvorschläge Unterkaka, Pretzsch und Meineweh stimmen konnten. Insgesamt gab es 962 Anhörungsberechtigte, 711 (73,91 Prozent) machten von ihren Stimmrecht Gebrauch. Zwar sprachen sich 376 Bürger, also die Mehrheit, für Meineweh aus, dennoch entschieden sich die Räte letztlich mit einer knappen Mehrheit von sechs Stimmen für Unterkaka, vier stimmten für Meineweh und zwei für Pretzsch.
Kritik gab es im Vorfeld von Bürgern, die sich mit einem Schreiben an die Räte wandten. Denny und Klaus-Peter Müller aus Meineweh meinten darin unter anderem, dass eine Entscheidung über den künftigen Gemeindenamen schon weitestgehend vorher gefallen sei und die Anhörung wäre nicht ausreichend publik gemacht worden. Dem widersprach Bürgermeister Manfred Kalinka (parteilos), denn die Anhörungstermine waren im Amtsblatt der Verwaltungsgemeinschaft und in der MZ veröffentlicht. Andere Räte reagierten ebenso mit Unverständnis auf das Schreiben der Familie Müller.
Kritik an der Interpretation der Anhörungsergebnisse gab es seitens einiger Gemeinderäte. So bemängelte Edgar Reichel (Wählergemeinschaft Feuerwehr-Kultur-Sport), dass extra aufgeschlüsselt wurde, in welcher ehemals eigenständigen Gemeinde wie viele Bürger für welchen Namen gestimmt haben. "Wir haben die Anhörung in der Gemeinde Anhalt-Süd durchgeführt und nicht in einzelnen Orten", so Reichel. Er kritisierte zudem die Wertigkeit der Anhörung, die in seinen Augen bindend sei. Andere Räte argumentierten, dass es lediglich als Entscheidungshilfe dient. "Wir haben ein Instrument der Entscheidungsfindung genutzt und jeder kann für sich die Zahlen interpretieren und dann entscheiden", konterte Albrecht Seidewitz (Unabhängige Wählergemeinschaft Unterkaka). Letztlich stimmte die Mehrheit für Unterkaka und der Bürgermeister wird die Genehmigung der Namensänderung bei der Kommunalaufsicht beantragen. Einige der anwesenden Bürger kündigten an, gegen die Ratsentscheidung vorgehen zu wollen.