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Sanierung in OsterfeldAlte Hortvilla wird bald generalüberholt

Das denkmalgeschützte Osterfelder Hortgebäude wird umfangreich modernisiert. Was alles gemacht werden soll und wann die Arbeiten starten.

Von Iris Richter 27.01.2023, 12:47
Das Hortgebäude in Osterfeld, eine alte Jugendstilvilla, wird umfangreich saniert.
Das Hortgebäude in Osterfeld, eine alte Jugendstilvilla, wird umfangreich saniert. Foto: Iris Richter

Osterfeld/MZ - Seit einigen Wochen ist die alte Jugendstilvilla nahe des Osterfelder Matzturmes, in der der Hort der Kleinstadt untergebracht ist, bereits eingerüstet. Das denkmalgeschützte Gebäude soll unter Federführung der VG Wethautal umfangreich saniert werden. Doch passiert ist zumindest auf den ersten Blick bis auf das Gerüst noch nicht sehr viel. „Gegenwärtig wird im Inneren des Hauses gearbeitet. Eine Firma entkernt derzeit das Objekt“, klärt Uta Strahl vom Bauamt der VG Wethautal auf.

Trennwände, ein Schornstein, die alte Heizungsanlage sowie die in die Jahre gekommenen Sanitäranlagen - all das muss raus. „Wenn das Wetter mitspielt, sollen voraussichtlich ab Mitte Februar die Dachdeckerarbeiten beginnen“, nennt Uta Strahl eine weitere Etappe im Bauablauf. Dabei wollte man insgesamt eigentlich schon viel weiter mit der Sanierung sein. Denn bereits im Herbst 2021 wurde der Hort freigeräumt, und die Kinder werden seither in der angrenzenden Grundschule betreut.

Doch Liefer- und Materialschwierigkeiten zum Beispiel bei den Dachziegeln hätten mit zur Bauverzögerung beigetragen. „Weil das Gebäude denkmalgeschützt ist, benötigen wir spezielle Dachziegel, die aber erst einmal nicht vorhanden waren. Als es sie dann gab, kam der Winter“, so die Bauamtsmitarbeiterin. In der kalten Jahreszeit sollte das Haus geschlossen bleiben, um keine Feuchtigkeit im Inneren entstehen zu lassen. „Da haben wir von der Sanierung der Osterfelder Kita gelernt, denn dort haben wir gesehen, wie schnell sich Schimmel bilden kann“, macht die Frau vom Bauamt deutlich. Eine Baustellenheizung wollte man nicht installieren, da die für zusätzliche Kosten beim Strom gesorgt hätte.

Denn immerhin über eine Million Euro sollen in die alte Jugendstilvilla, in der einst der ehemalige Amtsrichter von Osterfeld gewohnt hat und die seit vielen Jahren als Hort genutzt wird, fließen. Ein Großteil des Geldes kommt als Fördergeld aus dem Programm für kleine Städte und Gemeinden. Das Gebäude wird dabei komplett generalüberholt: neue Heizung, neue Sanitäranlagen, neue Elektroinstallationen, neue Fußböden. Hinzu kommt eine Innenwanddämmung, weil aufgrund des Denkmalschutzes an der Fassade des Hauses keine Dämmung angebracht werden darf. An den Außenwänden soll lediglich wasserabweisender Putz aufgetragen und der Sandsteinsockel aufgearbeitet werden. Im Innenbereich will man neue Türen einbauen sowie sechs denkmalgeschützte Pforten restaurieren. „Eine komplette Barrierefreiheit ist in dem alten Haus nicht möglich. Wir wollen aber so viele Barrieren wie möglich beseitigen und die Türen beispielsweise so verbreitern, dass ein Rollstuhl hindurchpasst“, so Uta Strahl.

Bis Jahresende sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Plan sei es, dass die Kinder nach den Winterferien 2024 wieder im dann rundum erneuerten Hortgebäude statt in der Grundschule betreut werden. „Der Vorteil, im Gegensatz zur Sanierung der Kita, ist, dass die Gewerke wieder parallel arbeiten können, was während Corona nicht möglich war“, so Uta Strahl.