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1. Basketball-Bundesliga 1. Basketball-Bundesliga: Die Spatzen lassen Federn

Von Holger Zimmer 01.04.2001, 16:47

Spergau/MZ. - Teamgeist zeigte der Mitteldeutsche BC nach dem 96:69 gegen die Ulmer Spatzen bei der Ehrenrunde. Als danach Chris Ensminger mit dem Liga-Rekord von 22 Rebounds als bester Spieler geehrt wurde, brandete zwischendurch noch einmal Beifall auf: C.C. Harrison kam aus der Kabine und wurde für seine 28 Punkte und sieben Dreier ebenfalls gewürdigt.

Da hatte Sportmanager Ingo Wolf bereits mit dem ersten Bier angestoßen. Und er betonte, dass es angesichts des Trainerrauswurfs in dieser Woche nicht das letzte sein werde. Die Mannschaft habe die erhoffte Antwort gegeben und bestätigt, dass die Trennung von Frank Menz die richtige Entscheidung war. Es sei jedenfalls wieder jene Spielfreude zu sehen gewesen, die man zuletzt vermisst habe. "Die 'Wölfe' haben gut gespielt, aggressiv verteidigt und waren von der Dreierlinie stark." Sie hätten allerdings kein perfektes Match gezeigt, doch das sei auch nicht zu erwarten gewesen.

Schnell führte der MBC 27:12 (10. Minute) und 45:26 (17.). Während zur Halbzeit beim Stand von 51:37 Harrison bereits 18 Zähler markiert hatte, waren die gefährlichen Sherman Hamilton, Olivier Bourgain und Jeff Kent beim MBC in guten Händen. Allerdings klemmte bei den "Wölfe"-Centern im Angriff die Säge. Ensminger gelang im zweiten Viertel überhaupt kein Punkt, während sich Alexander Frisch fünf Ballverluste leistete.

Als nach Wiederanpfiff die Gastgeber mit einem 13:0-Lauf auf 64:39 enteilten, war das Spiel entschieden. Diesmal war es der MBC, der unterm Korb zum Rebound und einer zweiten oder dritten Wurfchance kam. Insgesamt kam man zu 47 Rebounds - 20 davon in der Offensive - und konnte so den alten Teamrekord verbessern, der im Oktober '99 mit 44 Rebounds gegen Würzburg gelang. Stark trumpfte Mithat Demirel im zweiten Abschnitt auf, als er 16 Punkte und fünf Assists markierte.

Ingo Freyer musste einige Bier trinken, um durch die Dopingkontrolle zu kommen. Er betonte, dass man auch in Würzburg motiviert gewesen sei. Doch wenn ein Team schnell mit fünfzehn Punkten hinten liege, sei das Spiel gelaufen. Das sei diesmal Ulm passiert. Spielmacher Demirel verwies darauf, dass er die Spatzen nach ihrem Sieg gegen Frankfurt stärker erwartet habe. Lediglich unterm Korb hätten sie kompakt gestanden und den Centern das Leben schwer gemacht.

Dass es am Ende ein klarer Sieg wurde, habe seiner Auffassung nach wenig mit dem Trainerwechsel zu tun. Die Mannschaft habe statt dessen gewusst, um was es ging, und Ulm sei kein starker Gegner gewesen. Zu den Gründen des Rauswurfs meinte Demirel, dass sich einige Spieler nicht sonderlich gut vertragen hätten.

Hier zu schlichten, sei nicht Aufgabe des Trainers, "doch das haben die Verantwortlichen anders gesehen". Angesichts des deutlichsten Erfolges in der 1. Liga meinte Fan Jens Deumer, dass man nun sogar Alba schlagen könnte. Wann dieses Match Ostern stattfindet, entscheidet sich aber erst, wenn klar ist, ob Berlin ins Viertelfinale der SuproLeague einzieht.

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