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Zusammenarbeit vereinbart Zusammenarbeit vereinbart: Pratau hat richtige Vorschüler

Von Ilka Hillger 10.11.2016, 09:36
Eine Vereinbarung hält die Kooperation in Schriftform fest: Carola Blunk, Andrea Köpsel und Susann Dubro (v.l.) unterschreiben das Papier, das den Übergang von der Tagesstätte in die Grundschule regelt.
Eine Vereinbarung hält die Kooperation in Schriftform fest: Carola Blunk, Andrea Köpsel und Susann Dubro (v.l.) unterschreiben das Papier, das den Übergang von der Tagesstätte in die Grundschule regelt. Thomas Klitzsch

Pratau - Als Vorschulkind ist die Neugier auf die Schule noch groß, die Freude, dort endlich hinzukommen, grenzenlos. Das ändert sich erfahrungsgemäß irgendwann. Deshalb gilt es, die Euphorie und den Schwung der Großen unter den Kita-Kindern zu nutzen. Am besten geht das mit einer Kooperationsvereinbarung, weiß man in der Pratauer Grundschule „Katharina von Bora“.

Seit einem Jahr besteht ein solches Papier mit der ortseigenen Kindertagesstätte „Storchennest“, am Dienstag wurde eine weitere Vereinbarung mit der Kita „Landluft“ im Nachbarort Seegrehna unterschrieben. Damit sind nun alle 18 Mädchen und Jungen, die im kommenden Jahr in der Grundschule eingeschult werden, gewissermaßen unter Dach und Fach. Sie haben fast ein ganzes Jahr Zeit und Gelegenheit, ihren künftigen Lernort kennenzulernen.

„Eine enge Zusammenarbeit zwischen uns als Schule und den beiden Kitas, aus denen unsere Kinder kommen, gab es natürlich schon länger“, erzählt Schulleiterin Andrea Köpsel. „Jetzt ist es auch mit den Landluft-Kindern eine so runde Sache, dass das Papier dafür unterschriftsreif ist“, sagt sie. Köpsel, Kita-Chefin Susan Dubro und Carola Blunk, die Leiterin vom Hort „Elbflöhe“ unterzeichnen das mehrseitige Papier, das nicht nur die Ziele des Vorhabens beschreibt, sondern auch die Rechte der Kinder festhält.

Die sieben Mädchen und Jungen aus Seegrehna werden fortan, ebenso wie die Storchennest-Kinder, immer mal wieder in das Schulhaus in Pratau kommen. Mit dem Adventsbasteln und einem Theaternachmittag steht am 24. November schon der erste Termin fest. Für die Eltern der künftigen Schulkinder gab es Ende Oktober bereits eine erste Elternversammlung in der Schule. „Die Eltern sind dafür dankbar, denn es gibt doch ziemlich viele Fragen, die mit dem Schulbesuch verbunden sind“, weiß Andrea Köpsel. Die Vereinbarung ist für alle drei Leiterinnen ein hervorragendes Element, um den Übergang von der Kita zur Grundschule und die ersten Monate des Schuljahres zu gestalten. Fasching und Sportfest zählt die Schulchefin als weitere Gelegenheiten des Kennenlernens auf. Vornehmlich die angenehmen und unterhaltsamen Termine sind es also erst einmal, zu denen man die Kindergartenkinder bittet, denn das ernste Lernen beginnt schließlich noch früh genug.

„Die Kinder können es meist gar nicht erwarten, endlich in die Schule zu kommen“, bemerkt auch Susan Dubro immer wieder in der Kindertagesstätte „Landluft“ und bedauert zuweilen, wie leicht den Großen unter den Kleinen der Abschied fällt und der Wechsel mit fliegenden Fahnen erfolgt. Umso glücklicher sind sie und ihre Kolleginnen, wenn sie mal wieder etwas von ihren ehemaligen Kindern hören oder diese sogar sehen, weil mal wieder ein Besuch der Kindergartenkinder in der Pratauer Schule ansteht.

„Wenn die Schulanfänger kommen, dann kennen sie bereits das Gebäude und auch uns Lehrer“, nennt Andrea Köpsel einen Vorzug der Kooperation. Sogar vor der eigentlichen Einschulung können die Mädchen und Jungen in ihrer Schule ein- und ausgehen, denn der Hort „Elbflöhe“ öffnet für sie bereits ab August. All diese Möglichkeiten werden auch den Eltern erklärt, wenn die Beratungslehrerin die beiden Kindereinrichtungen besucht, aus denen im kommenden Schuljahr insgesamt 18 Kinder erwartet werden. Aktuell sind es 92 Grundschüler, die in Pratau von fünf Lehrerinnen unterrichtet werden. „Solch ein enger Austausch ist nur möglich, weil unsere Kinder im Wesentlichen aus diesen beiden Kitas kommen“, beschreibt Andrea Köpsel einen Vorzug im ländlichen Vorort von Wittenberg. Die Abc-Schützen aus Pratau werden später auf jeden Fall nicht sagen können, dass sie nicht wussten, was sie in der Schule erwartet.

(mz)