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Zertifikat Zertifikat: Anerkennung garantiert Bestand

Von andreas behling 09.07.2013, 19:57
Ilka Weigt ist erleichtert, dass die Bildungseinrichtung in Oranienbaum zur „Staatlich anerkannten Ersatzschule in Sachsen-Anhalt“ ernannt wurde.
Ilka Weigt ist erleichtert, dass die Bildungseinrichtung in Oranienbaum zur „Staatlich anerkannten Ersatzschule in Sachsen-Anhalt“ ernannt wurde. behling Lizenz

ORanienbaum/MZ - Die Gesamtschule im Gartenreich (GiG) hat endgültig ruhigeres Fahrwasser erreicht. Nach knapp drei Jahren ihres Bestehens hält die Bildungseinrichtung in Oranienbaum die Ernennung zur „Staatlich anerkannten Ersatzschule in Sachsen-Anhalt“ in den Händen. Der Bescheid des Kultusministeriums löste in der GiG große Freude aus. Ganz offiziell ist von einem „wichtigen Meilenstein auf dem Weg in die Zukunft für das gesamte Gartenreich“ die Rede.

„Ich bin sehr erleichtert“, sagte Ilka Weigt. Das unermüdliche Engagement der Eltern, der Lehrerschaft, des Fördervereins und der gemeinnützigen Träger-Genossenschaft habe nach äußerst intensiven Prüfungen Bestätigung gefunden. Eine weitere Konsequenz der Entscheidung: Die Abschlüsse der privaten Gesamtschule sind denen staatlicher Schulen rechtlich gleichgestellt. „Und ganz banal gesprochen“, so die Fachlehrerin für Deutsch und Geschichte, „ist mit der Anerkennung gesichert, dass die Schule hier Bestand hat“.

Für die Gräfenhainichenerin selbst beginnt ebenfalls ein neuer Abschnitt. Seit der Schulgründung in Oranienbaum lehrend, übernimmt sie nach den Sommerferien die Leitung der Schule. „Das ist keine Überraschung, sondern stand schon im Genehmigungsverfahren vor drei Jahren fest“, bekräftigte Petra Dräger-Röder vom Vorstand der Genossenschaft.

Ilka Weigts Vorgänger Ulrich Lange bleibt der GiG in neuer Rolle erhalten. Der Pädagoge fungiert ab dem Schuljahr 2013/2014 als Firmenbetreuer und enger Ansprechpartner für alle Praktikumsbetriebe. „Neben seiner Lehrtätigkeit widmet er sich jetzt der Organisation der Praxiswochen, die ab dem nächsten Schuljahr starten und für die sich einige Unternehmen gefunden haben“, erläuterte Petra Dräger-Röder. Schon im September/Oktober soll es so weit sein, dass die 8. Klasse das erste 14-tägige Berufspraktikum absolviert. 15 Firmen sind momentan zur Kooperation bereit.

Und Synergie-Effekte sind erwünscht. Während die jungen Leute verschiedene Berufswelten kennenlernen können, haben die Firmen die Chance, sich den einen oder anderen potenziellen Azubi schon mal näher anzuschauen. „Ob Hotel, Apotheke oder Handwerker, die Region gibt so eine Verbindung her. Die Resonanz war erstaunlich groß. Man merkt schon: Hier sind Unternehmer, keine Unterlasser zu Hause. Es verzahnt sich alles zunehmend“, kommentierte Lange erfreut. „Diese enge Vernetzung mit Wirtschaftspartnern stand von Anfang an im Leitbild der Schule. Aus der theoretischen Vorgabe wird nun die Praxis.“

„Auf die Rückmeldungen sind wir schon sehr gespannt“, meinte Martina Weigel. Sie verstärkt das Team der Gesamtschule seit Kurzem als kaufmännische Leiterin. Zuvor leitete sie beinahe 20 Jahre eine in Leipzig ansässige Marketing-Agentur. Auch diese personelle Veränderung ist als Reaktion auf die steigenden Schülerzahlen und die kommenden Aufgaben der Schule zu bewerten.