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Neuerscheinung Wittenbergerin veröffentlicht weiteres Kinderbuch

Emils Garten: Hinreißende Illustrationen, ein aktuelles Thema und engagierte Protagonisten: Worum es in dem neuen Kinderbuch von Christine Schmidt-Wichmann geht.

Von Corinna Nitz 08.02.2022, 12:40
Das neue Kinderbuch „Emils Garten“ von Christine Schmidt-Wichmann ist nicht nur bezaubernd illustriert, sondern will auch informieren.
Das neue Kinderbuch „Emils Garten“ von Christine Schmidt-Wichmann ist nicht nur bezaubernd illustriert, sondern will auch informieren. Repro: Corinna Nitz

Wittenberg/MZ - Das ist ein Traum von Wittenberg: Die Stadt hat sich in ein Meer aus Blumen verwandelt, es blüht am Alten Rathaus, es blüht vor Geschäften und auf den Fensterbänken von Mietwohnungen. Und es sind nicht nur Geranien, auch wenn die selbstverständlich ebenfalls schön sind. Was da so üppig gedeiht, lässt sich im Übrigen und ganz kurz unter bienenfreundlichen Blumen zusammenfassen. Vielfarbig und schön, das werden nicht nur Insekten gern haben.

Liebe zum Detail

Die sind zwar nicht die eigentlichen Protagonisten im neuen Kinderbuch der Wittenbergerin Christine Schmidt-Wichmann, aber sie liefern den ernsten Grundton in der Geschichte, die den Titel „Emils Garten“ trägt und mit einer, sagen wir, Vertrautheit bricht. Denn nicht Schmidt-Wichmanns Kater George und Freunde führen durch die Handlung, diesmal sind es Hunde. Doch egal ob Hund oder Katze, manchmal, sagt Schmidt-Wichmann zur MZ, „kommt es besser an, Tiere sprechen zu lassen“.

Die Handlung von „Emils Garten“ ist, wie schon in früheren Kinderbüchern von Schmidt-Wichmann, überwiegend in Wittenbergs historischer Altstadt angesiedelt. Geboten werden einmal mehr hinreißende Illustrationen mit großer Liebe zum Detail und vertraute Orte, selbst die Protagonisten könnten jenen, die öfter mal in der Stadt unterwegs sind, bekannt vorkommen, denn es gibt sie wirklich, Hunde namens Rosi, Rüdiger und Lotta. Die erste Hündin aber sei Lotta gewesen, welche Schmidt-Wichmann inspirierte, dann folgten die weiteren.

Für Fünf- bis Achtjährige

Gemeinsam stellen diese fest, dass es in der Stadt nicht nur brütend heiß ist. Auch sind kaum Insekten unterwegs, weshalb man sich anschickt, dem Problem auf den Grund zu gehen. So erfährt der Leser, vielleicht auch Vorleser, das Buch richtet sich besonders an Fünf- bis Achtjährige, etwas über Probleme, die Insekten unter anderem haben, weil ihnen die Nahrungsquellen zu versiegen drohen. Es geht auch um die Neigung mancher Menschen, ihren Unrat in den öffentlichen Raum zu werfen. Oder alles Grün aus dem Garten zu verbannen und Steine dort auszubreiten, so dass kein Leben möglich ist. Der Garten von Emil (auch er ein Hund) ist, wen wundert’s, das komplette Gegenteil...

„Emils Garten“ heißt das neue Kinderbuch von Christine Schmidt-Wichmann.
„Emils Garten“ heißt das neue Kinderbuch von Christine Schmidt-Wichmann.
REPRO: C. Nitz

Anderthalb Jahre hat Christine Schmidt-Wichmann an ihrem neuen Kinderbuch gearbeitet, neu ist auch das Hochformat und der Umfang: über 70 Seiten. Ein Kinderbuch selbst zu schreiben und zu illustrieren - sie bevorzugt das Aquarell, bevor es an den Computer geht -, ist eine komplexe Tätigkeit. Auch erfordert diese Arbeit Disziplin: Schmidt-Wichmann, in ihrem ersten Berufsleben Fotografin, die bei ihren Vorbereitungen und Recherchen zunächst gern mit der Kamera unterwegs ist, sagt, sie arbeitet jeden Vormittag. Fotografien finden sich übrigens auch auf den hinteren Seiten des neuen Buches, dort werden unter anderem insektenfreundliche Pflanzen gezeigt.

Was nun die Möglichkeit öffentlicher Buchpräsentationen betrifft, so sind die pandemie-bedingt nach wie vor nicht oder nur schwerlich zu realisieren. Schmidt-Wichmann bedauert das im Gespräch mit der MZ, sie sagt: „Ich möchte gern wieder lesen und anschließend mit den Kindern rausgehen.“ Dort könnte sie vielleicht auch die Hunde zeigen, es gebe Ideen für Kooperationen. Sie habe sich zudem an die Stadt sowie an einen Gartenfachmann gewandt - und unter Hinweis auf die eingangs erwähnten Geranien sagt sie zur MZ, dass doch auch das Rathaus einmal anders bepflanzt werden könnte. In ihrem neuen Buch gedeihen dort übrigens prächtige Sonnenblumen.

Und dann: Grimm

Mit „Emils Garten“ löst Schmidt-Wichmann auch ein Versprechen ein, denn als sie vor ziemlich genau einem Jahr ihr Buch „Der Silvesterkarpfen“ vorstellte, hatte sie angekündigt, dass in ihrem neuen Buch Hunde groß rauskommen sollen. Und Zukunftspläne hat sie auch jetzt wieder: Ihr schwebt vor, ein Grimm-Märchen neu zu interpretieren. Welches es sein könnte, behält sie vorerst für sich. Fest stehe aber, dass, so es dazu kommt, die Handlung in die Lutherstadt verlegt wird.

In der Edition Freiberg

Erschienen ist „Emils Garten“ von Christine Schmidt-Wichmann wiederum in der Edition Freiberg, zuletzt wurde dort vor einem Jahr „Der Silvesterkarpfen“ herausgegeben. „Emils Garten“ hat 75 Seiten und ist durchgehend farbig illustriert. Es ist zum Preis von 13,95 Euro erhältlich im Buchhandel und u. a. bei www.donkey-books.de online (ISBN: 978-3 948472-30-6).