Wittenberger Band "Whreeds" Wittenberger Band "Whreeds": Smooth-Jazz was sonst?

Wittenberg - Ein großes Dankeschön an Herrn Luther“, meint Johannes Oshadnik augenzwinkernd und sagt, dass dessen Reformations-Jubiläum den fünf Musikern der Wittenberger Band „Whreeds“ viele schöne Auftritte und Konzerte im vergangenen Jahr beschert habe.
„Sogar auch bezahlte“, ergänzt Wilhelm Rettler, was letztlich - auch wegen der Einnahmen - dazu geführt habe, dass sich die Band im Mai 2017 offiziell als GbR konstituiert hat.
Neben Rettler, der die Band nach ihrer Erstgründung 2007 vor etwa drei Jahren in fast völlig neuer Besetzung reaktivierte, gehören Ronald Kautzsch (69) Bass-Gitarre, Werner Schramm (66) Schlagzeug, Johannes Oshadnik (61) Gitarre und Jakob Seifert, E-Gitarre und Piano zum Team.
Wer Whreeds noch nicht gehört hat, kann das demnächst in Wittenberg nachholen. Am 27. Januar spielt die Band 19 Uhr in der Kulturbotschaft, Jüdenstraße 5. Eintritt ist frei, aber um Anmeldung (Tel. 0151/28 15 07 48) wird gebeten. Am 23. Februar gibt es im Haus des Handwerks ein weiteres öffentliches Konzert.
Für Veranstaltungen, größere Familien- und Betriebsfeiern sowie Volks- und Straßenfeste kann man die Band auch engagieren. Und wer erst mal nur reinhören will, kann bei Rettler für zehn Euro die neue CD erwerben.
Weitere Infos und Kontakt über Wilhelm Rettler, Tel. 03491/40 19 82 oder per Mail unter [email protected]
Seifert, der mit seinen 18 Jahren nicht nur den Altersdurchschnitt ordentlich senkt, sondern auch dafür sorgt, dass das Quintett keine reine Altherren-Combo ist, studiert derzeit Musik und Physik im Lehramt in Leipzig und sei laut seiner Musikerkollegen so begabt, dass es gar nicht auffalle, das er nur während der Semesterferien mit Whreeds proben kann.
Die Musiker haben sich dem Smooth-Jazz verschrieben. „Das ist nicht ganz so schräg. Eher Jazz für Ahnungslose und Anfänger. Musik, die man gern in der Bar oder beim Essen hört“, erklärt Rettler, der nicht nur Saxofon und E-Piano spielt, sondern seit über 40 Jahren auch selbst komponiert.
Ein guter Teil des aktuell 107 Stücke umfassenden Repertoires der Band, stammt aus seiner Feder. Auch alle Titel ihrer neuen CD, die Whreeds im vergangenen Herbst im Tonstudio des Boßdorfer Blasorchesters aufgenommen hat, hat Rettler geschrieben.
„Einige Titel sind schon über 30 Jahre alt, andere entstanden vor gut zehn Jahren bei der ersten Whreeds-Formation. Der Titel „C Moll Blues“, den Rettler für eine der stärksten Nummern auf der neuen CD hält, entstand vergangenes Jahr, sagt der gebürtige Nordrhein-Westfale. Er spielt das Stück auf einem etwa 100 Jahre altem französischen Bariton-Saxofon, dessen besonderen Klang der 61-Jährige besonders schätzt.
„Am Stück ,Jakobs Ballade’, das harmonisch äußerst komplex, aber durch schnelle Akkordwechsel schwer zu improvisieren ist, bin ich gescheitert. Aber unser Jakob hat das sehr gut hingekriegt“, lobt Rettler, der Whreeds auch ihren Namen gab. „Das sind meine Initialen und reeds ist die englische Bezeichnung für Rohrblatt- oder auch Holzblasinstrumente“, sagt Rettler.
„Zu unseren Lieblingsstücken gehören unter anderem Stevie Wonders ,She lovely’, ,At the Jazzband ball’ von 1917 und Bobby Timmens ,Moanin’, ergänzt Ronald Kautzsch und schwärmt von den Auftritten 2017. Unser erster von drei Auftritten auf der Wittenberger Marktbühne am 21. Mai zu Eröffnung des Reformationssommers war auch dank der exzellenten Technik super.
Die tollste Stimmung und Atmosphäre hatten wir bei Pfarrer Krause in Bad Schmiedeberg und am anstrengenden war der mit Pausen gespickte siebenstündige Auftritt zum Tag der offenen Tür in der Bosse-Klinik, wo die Männer von Whreeds viel interessantes erfahren haben.
Ihre Fans sind begeistert von der neuen CD. Und der musikbegeisterte Wittenberger Kardiologe Andreas Gänsicke findet „den Smooth so kuschelig und geschmeidig“, dass er sie seinen Patienten im Wartezimmer zu Gehör bringt. (mz)