Wittenberg Wittenberg: Oberwasser für Containerschifffahrt
WITTENBERG/MZ/KJ. - Zu den Bestimmungsländern der Ladungen via Hamburg gehören Indien, Israel, das Emirat Katar, Kuweit, Saudi-Arabien, Brasilien, Österreich und Belgien. Die Ware wird meist in den Häfen Dresden, Lovosice (Tschechische Republik), Roßlau, Aken und Magdeburg verladen. Weitere transportierte Güter auf der Elbe sind Schrott, Holzprodukte, Flussspat, Getreide, Sojaschrot, Düngemittel, Stahlbleche und Container.
Für letztere wurde extra die Elbe-Container-Linie gegründet, die zweimal wöchentlich zwischen Riesa, Aken, Magdeburg und dem Seehafen verkehrt. Fast auf die Minute genau fahren diese Verbände mit bis zu 80 Containern montags bzw. donnerstags durch den Landkreis Wittenberg, um am Nachmittag des Folgetags schon wieder aus Riesa kommend in Richtung Hamburg unterwegs zu sein.
Diese Verbindung wurde aus aktuellem Anlass noch im Jahre 2007 durch die Binnenschiffslinie ETS Elbe (Ecological Transport-Service) in Richtung Tschechien erweitert. Dazu werden die Container umgeladen und nach Dresden oder in die Tschechische Republik weitergeleitet. Inzwischen kommen auf der Strecke Lovosice-Decin-Dresden-Riesa-Torgau-Roßlau zwei Schubverbände, bestehend aus zwei Schubbooten und 8 Leichtern, zum Einsatz. Alle Schubschiffe wurden mit kleineren aber leistungsstärkeren Antrieben ausgestattet. Nur dadurch wurde es möglich, die Strecke von Riesa bis Hamburg und zurück (1 050 Kilometer) in einer Woche zu bewältigen. Um mehr Platz für die Besatzung zu schaffen und die Bedingungen auf Deck zu verbessern, wurde bereits ein Schubschiff verlängert und die Motorisierung auf 1 500 PS erhöht. Ein zweites folgt demnächst. Eine Zählung oberhalb von Magdeburg hat ergeben, dass sich allein auf der Strecke im Landkreis Wittenberg der Transit von Containern zwischen 2006 und 2010 mehr als vervierfacht hat. Im vergangenen Jahr waren es exakt 4 294 Stück. Die Wasserstände waren günstig: Fünf Hochwasserperioden sorgten immer für genügend Wasser unterm Kiel. Nur im Juli wurde es kritisch: Am 18. musste die Schifffahrt für einen Tag praktisch stillgelegt werden.